Monster, Weltraum-Schlachten und ein Disney-Kartenspiel Gamescom 2023: Die neuesten Trends - und mittendrin ein Videospiel aus Trier (Fotos)
Köln/Trier · Die größte Computerspiele-Messe der Welt in Köln ist zu Ende. Bei der Gamescom wurden aktuelle Trends und die neusten Games gezeigt - ein Entwickler aus Trier war ebenfalls mit seinem Projekt vertreten.

Gamescom 2023
Für viele Spieleentwickler ist am Wochenende ein Traum in Erfüllung gegangen: Hunderttausende Besucher kamen nach Köln, um sich Neuheiten und Trends der Gaming-Welt anzuschauen. 1.227 Aussteller aus 63 Ländern präsentierten in diesem Jahr ihre Produkte. Darunter auch Felix Köcher, Entwickler aus Trier.
Trierer Entwickler auf der Gamescom
„Die Gamescom ist die wichtigste Messe für Videospiele“, sagt Felix Köcher. Er hat Intermedia Design an der Hochschule Trier studiert und bereits während des Studiums mit der Entwicklung seines Spiels „Cook-A-Geddon“ begonnen. In Köln präsentierte er es einem Publikum aus der ganzen Welt. Mehrere Hundert Leute seien es jeden Tag gewesen. Das Spiel, das er gemeinsam mit einem Team aus Studenten entwickelt, beschreibt Köcher als „Action-Spiel, in dem sich alles um Essen dreht“. Der besondere Humor sei das größte Alleinstellungsmerkmal. „Das Spiel steckt voller Wortspiele zum Thema Essen.“
Wann es erscheint, ist noch nicht klar. „Hoffentlich bald“, witzelt Köcher. Er sei noch auf der Suche nach einem Vertrieb und Investoren. Auch dazu habe er die Gamescom genutzt. „Wir haben hier viele spannende Kontakte knüpfen können. Das ist eine super Gelegenheit.“ Was daraus wird, müsse sich aber erst noch zeigen.
Köcher präsentierte sein Spiel auf der Creative Games Area organisiert vom Trierer Verein gamesAHEAD e.V.. Dort zeigten auch weitere Entwickler, unter anderem von der Hochschule Trier, ihre neusten Projekte.
Der Pokémon Go-Nachfolger heißt Monster Hunter Now
Wer erinnert sich noch an den Pokémon Go-Hype vor ein paar Jahren? Bunt gemischte Menschengruppen zogen mit ihren Handys durch die Innenstädte, um die virtuellen Taschenmonster zu fangen. Inzwischen hat Niantic bereits mehrere solche Augmented-Reality-Spiele veröffentlicht, die die virtuelle Welt auf den Bildschirmen mit der echten Welt verschmelzen. Für Monster Hunter Now hat sich das Entwicklerstudio jetzt die nächste große Marke geschnappt, die spätestens durch den Kinofilm mit Milla Jovovich in der Hauptrolle große Bekanntheit erlangte.
Das Spiel habe mehr taktischen Tiefgang als Pokémon Go, sagt Dan Inamoto, Marketing Director bei Niantic. Auch in diesem Spiel geht man in der echten Welt auf die Suche nach Monstern, die man dann auf dem Handybildschirm besiegen muss. Das Spiel erscheint am 14. September kostenlos für iPhone und im Google Play Store. Allerdings kann man im Spiel Geld für zusätzliche Inhalte ausgeben. „Eltern werden die Möglichkeit haben, einzustellen, ob und wie viel Geld ihre Kinder dort ausgeben können“, verspricht Inamoto.
Ravensburger präsentiert ein neues Kartenspiel auf der Gamescom
Auf der Gamescom ging es aber nicht ausschließlich um Videospiele. In Halle 5 fanden Besucher auch analoge Spiele vor. Unter den Ausstellern war auch der deutsche Spieleverlag Ravensburger, der sein neustes Produkt vorstellte: Disney Lorcana. In dem Sammelkartenspiel dreht sich alles um die beliebten Disney-Charaktere aus den Zeichentrickfilmen. Micky Maus, Donald Duck oder die Eiskönigin Elsa schmücken die bunt gestalteten Karten. „Die Zeichnungen wurden extra für das Spiel erstellt“, verrät uns Game Designer Tim Schilder.
Die Regeln des Spiels seien „einfach, aber nicht zu einfach“. Dadurch und mithilfe der Disney-Lizenz wolle man ein möglichst breites Publikum erreichen. „Es ist perfekt geeignet, um auch mit Kindern zu spielen“, sagt Schilder.
Wie für ein Sammelkartenspiel üblich, kommen die Karten in zufällig sortierten Packungen in den Handel. „Für Anfänger gibt es aber auch fertige Einsteigerdecks“, erklärt Schilder. „Die würde ich jedem am Anfang empfehlen.“ Dann könne man die eigene Sammlung schrittweise erweitern.
Das größte Spiel der Messe durften Besucher gar nicht anspielen
Das meistgefragte Spiel auf der diesjährigen Gamescom war das Weltraum-Rollenspiel Starfield vom Entwickler Bethesda Game Studios. Das konnten Besucher aber lediglich anschauen und nicht anspielen. Wer sich in die lange Schlange am Messestand einreihte, bekam nur eine Präsentation zu sehen und das, obwohl das fertige Spiel bereits in wenigen Tagen erscheinen soll. Die Begründung der Entwickler: Ein Spiel dieses Ausmaßes sei einfach zu groß, um es in einer kurzen Spielsession vorzustellen. Starfield erscheint am 6. September im Handel. Vorbesteller dürfen schon fünf Tage früher, am 1. September, starten.