Podcast: Porta - Das Tor zur Geschichte Bollwerk, Kirche, Welterbe: Wie ein uraltes Trierer Stadttor die Jahrhunderte überdauerte
Audio | Trier · Die Port Nigra ist Unesco-Welterbe und das Wahrzeichen Triers. Aber wie hat das römische Stadttor den Untergang des antiken Imperiums und das Mittelalter überdauert? Das erzählen wir in der neuen Folge unseres Geschichts-Podcast. Hier können Sie ihn aufrufen!
Die Porta Nigra ist das Wahrzeichen Triers. Das uralte Stadttor ist ein Stück der Identität Triers und ein wahrer Touristenmagnet. Gebaut wurde die Porta Nigra durch die Römer vor etwas mehr als 1800 Jahren. Damals umgaben die Bewohner des antiken Augusta Treverorum die Stadt mit einer Mauer.
Die Porta Nigra war eines der vier Tore dieser Mauer - und ist das einzige, welches sich bis heute erhalten hat. Heute ist sie Unesco-Welterbe mit anderen Bauwerken der Römer in Trier (alle Stätten in unserer Fotostrecke). In der Reihe „Basiswissen“ unseres Podcasts zur Geschichte der Region Trier erklären wir, wie sie dem Schicksal ihrer Schwestertore im Mittelalter entging und zur Kirche wurde, und warum Touristen heutzutage doch wieder hindurchspazieren können, ohne eben in einer Kirche zu stehen. Hören Sie rein!
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Die Porta Nigra in der Vergangenheit und Gegenwart
Die Porta Nigra ist im Laufe ihrer Geschichte wiederholt dargestellt und untersucht worden. Nach ihrer Umwandlung zur Kirche ist sie auf alten Stadtansichten als solche immer wieder zu erkennen, so beispielsweise in der Rekonstruktionszeichnung des Trierer Historikers Lukas Clemens zum mittelalterlichen Trier im Jahre 1120 oder in einem Stich aus dem 17. Jahrhundert von Merian, dann als beeindruckende Kirchenanlage. Jüngst erschien 2020 eine Untersuchung der Trierer Historikerin Martina Kancirova, die sich mit der letzten Ausgestaltung des einstigen Stadttores in der frühen Neuzeit - da noch in ihrer Existenz als Doppelkirche - beschäftigte, bevor sie aufgrund der französischen Revolutionsereignisse und der Anweisung Napoleons Bonapartes, den antiken Zustand wiederherzustellen, ihre mittelalterlichen Kirchenanbauten zum allergrößten Teil wieder verlor.
Eine für 2025 angekündigte Landesausstellung in Trier zum römischen Kaiser Marc Aurel - unter dessen Herrschaft die Porta erbaut wurde - könnte neue Erkenntnisse zum Grund der Bau des Stadttores liefern. Denn als die Porta Nigra um 170 nach Christus errichtet wurde, scheint sie militärisch nicht unbedingt notwendig gewesen zu sein. Das aber könnte doch nicht so gewesen sein. Ein weiteres Thema ist zudem die Gestaltung des Umfelds der Porta Nigra: Zu antiken Zeiten schloss das berühmte Stadttor die römische Stadt nach Norden ab, von der Porta führte eine Trasse Richtung Süden zum damaligen Zentrum Triers, dem Forum. Landseits erstreckten sich römische Grabfelder zu beiden Seiten der Straße Richtung Norden. In der Gegenwart ist die antike Ummauerung allerdings Geschichte, und an der Porta vorbei rauscht der Verkehr auf der heutigen Nordallee. Zudem ist der Vorplatz der Porta stadteinwärts eine zentrale Haltestelle des Öffentlichen Personennahverkehrs. Dies soll langfristig geändert werden. Welche Pläne die Stadt Trier realisieren will, lesen Sie hier.
Geschichtspodcast Porta erscheint alle zwei Wochen
Der Volksfreund-Podcast erscheint alle zwei Wochen. Produziert und moderiert wird er von den Volksfreund-Redakteuren Miguel Castro und Alexander Wittlings. Der Podcast ist kostenlos und abrufbar bei Spotify, Apple Podcast, Deezer und Google Podcast. Abonnieren Sie uns dort doch einfach, damit Sie keine Folge verpassen!