Podcast: Geschichte zum Hören Adelheid von Besselich: Eine Mäzenin im spätmittelalterlichen Trier

Audio · Die junge Adelheid von Besselich aus Trier heiratet vor fünf Jahrhunderten einen Raufbold, verärgert einen Erzbischof und hilft, reich geworden, mit ihrem Geld den Armen der Stadt. Mehr hierzu hören Sie in der neuen Folge unseres Podcasts „Porta - Das Tor zur Geschichte“.

Das einzige bekannte Bildnis Adelheids von Besselich befindet sich heute an der Judassäule in der Liebfrauenkirche. Dort steht sie gemeinsam mit ihrem Mann Clas von Zerf - identifizierbar an ihren jeweiligen Wappen - zu Füßen des Apostels Judas (Thaddäus).

Das einzige bekannte Bildnis Adelheids von Besselich befindet sich heute an der Judassäule in der Liebfrauenkirche. Dort steht sie gemeinsam mit ihrem Mann Clas von Zerf - identifizierbar an ihren jeweiligen Wappen - zu Füßen des Apostels Judas (Thaddäus).

Foto: Roland Morgen

Im Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit kämpft eine Frau um ihr Ansehen und das ihres verstorbenen Mannes und steigt zur angesehenen Mäzenin in Kunst und Fürsorge auf: Adelheid von Besselich wurde um 1445 in Trier als Tochter des angesehenen Stadtschreibers Peter von Besselich geboren, sie starb 1525. In dieser Zeit erlebte sie Höhen und Tiefen an der Seite ihres Mannes Clas von Zerf, ein Mitglied der Metzgerzunft und zeitweilig einer der beiden Bürgermeister der Stadt. Damals ist Trier, einst römische Kaiserresidenz, eine vergleichsweise kleine Stadt mit etwa 10.000 Einwohnern. Frömmigkeit und Reliquienkult sind verbreitet, doch die Region bleibt damals noch verschont von größeren kriegerischen Ereignissen oder Hexenverfolgungen.

Trier ist vor 500 Jahren Hauptort des gleichnamigen Kurstaats - eines weltlichen Territoriums entlang der Mosel unter der Herrschaft von Erzbischöfen. Die geistlichen Machtpolitiker spielen in der damaligen Zeit eine wichtige Rolle: Sie sind Teil der sieben Kurfürsten im mittelalterlichen Deutschland und damit verantwortlich für die Wahl der Könige des Reiches. Was Adelheid in dieser Zeit alles bewegte, wieso der mächtige Turm der St,-Gangolf-Kirche in Trier im Zentrum bis heute an sie erinnert, und wie sie die Heilig-Rock-Wallfahrt, ein historisches Großereignis vor rund 500 Jahren erlebte, erklärt Josefine Wittenbecher im Gespräch mit unseren Moderatoren:

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Josefine Wittenbecher ist eine Autorin aus Wittlich. Sie hat neben anderen Werken auch einen Roman über die Mäzenin der Moselstadt verfasst und sich mit deren Lebensgeschichte auseinandergesetzt. Wer weitere Informationen zu Adelheid von Besselich und dem mittelalterlichen Trier sucht, wird beispielsweise im Werk von Gottfried Kentenich, Stadtarchivar von Trier zu Beginn des 20. Jahrhunderts, fündig (“Aus dem Leben einer Trierer Patrizierin“) oder in der 1984 erschienenen Dissertation des Historikers Michael Matheus (“Trier am Ende des Mittelalters“).

 Trierer Wahrzeichen: Die Kirche St. Gangolf am Hauptmarkt.

Trierer Wahrzeichen: Die Kirche St. Gangolf am Hauptmarkt.

Foto: Roland Morgen

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