Google Chrome: Schlank und schnell

Trier · Erst der Comic, dann das Programm: Suchmaschinen-Gigant Google hat kurze Zeit nach Enttarnung seines Internet-Browsers zum Download bereitgestellt - volksfreund.de hat sich von "Chrome" einen ersten Eindruck verschafft: Fazit: Das Ding scheint für den täglichen Einsatz zu taugen.

Ein Klick auf den deutlich sichtbaren Download-Button, dann noch einer für die Annahme der üblichen Nutzungsbedingungen - und schon lässt sich Chrome auf dem eigenen Rechner installieren. Was man allerdings herunterlädt, ist ein sogenannter "Installer", 474 KB groß. Der wiederum holt das eigentliche Chrome-Paket aus dem Internet - ohne dass der User selbst angeben könnte, wo Googles Browser auf der heimischen Festplatte landet. Immerhin: Nach der Installation fragt Chrome nach, ob es Lesezeichen und Verlaufsgeschichte von eventuell bereits installiertem Firefox oder Internet Explorer importieren soll. Die Favoriten des heimischen Explorers sind schnell geladen und vollständig. Die Frage, ob Chrome auch der neue Standardbrowser sein soll, verneine ich - erst muss sich Googles Konkurrenzprodukt zu Mozilla und Microsoft bewähren.

Der erste Eindruck ist ernüchternd. Vom Explorer und Firefox verwöhnt, wirkt Chrome zunächst erschreckend blass. Der Windows-typische Fensterkopf wirkt zurückgedrängt, eine Menüzeile fehlt. Stattdessen stechen zwei nackte Registerreiter, sogenannte Tabs, ins Auge. Mattblau ist der inaktive Reiter gekennzeichnet, weiß der aktive, sprich das im Vordergrund stehende Fenster. Darunter folgen Navigationspfeile,Reload-Button, Eingabefeld und zwei Symbole, hinter denen sich Einstellmöglichkeiten für Chrome und die aktuelle Seite - Kopierfunktionen, Dateioperationen, Zoom - verstecken. Mehr? Fehlanzeige. Die Zurückhaltung in der Farbgebung erinnert im ersten Moment an den im grauen Gewand daherkommenden Apples-Safari-Browser.

Auf den zweiten Blick macht dieser spartanische Aufbau Lust auf mehr: Die kompakte Darstellung lässt viel Platz für die eigentliche Darstellung von Internetseiten. Schnell volksfreund.de eingetippt - und verwundert die Augen gerieben ob des schnellen Seitenaufbaus, Fehler in der Ansicht gibt es offenbar nicht. Weiter geht die Reise, hin zur Bildsuche bei Google. Während diese im Explorer bisweilen lahmt, läuft sie hier rasant ab. Kurzer Blick auf das Videoportal youtube, die Seite öffnet sich rasant. Auch Videos werden korrekt dargestellt. Weil der Parteitag der Republikaner bereits im vollen Gange ist, wage ich einen Blick auf cnn.com - die Homepage des US-Nachrichtensenders ist etwas behäbig im Aufbau, aber das könnte am Dienstagabend auch an erhöhten Zugriffen liegen.

Die Entwickler von Chrome hatten im Vorfeld des Beta-Starts viel versprochen: Schneller, sicherer, stabiler sei ihre Eigenentwicklung, hübsch gestaltet und locker erkärt in einem mehrseitigen Online-Comic. Eine Besonderheit von Chrome ist etwa die Tatsache, dass die Tabs als jeweils eigene Prozesse laufen - anders als in Firefox oder Internet Explorer. Neu ist auch der Umgang mit dem Arbeitsspeicher. Bilder, Texte, Animationen, Videos - alles füllt den Speicher des Rechners und verlangsamt ihn, weil der jeweilige Browser den Datenmüll nicht ordentlich wegräumt - das Surfen wird zur Schleichtour. Chrome hingegen soll mit dem Arbeitsspeicher effizienter umgehen.

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