Geschichte zum Hören Angebliche Hexerei: Als ein Trierer vor 400 Jahren hingerichtet wurde
Hans Reuland war in Trier ein geachteter Bürger der Stadt - und doch fiel er vor 400 Jahren wie viele andere der Jagd auf vermeintliche Hexen und Hexer zum Opfer. Eine Expertin der Uni Trier erklärt die Hintergründe, warum es diese Hexenverfolgung gab - und was wir daraus lernen können. Mehr in der neuen Folge unseres Geschichts-Podcasts „Porta“. Hier reinhören.
Dieser Verfolgung entkamen nur wenige: Vor 400 Jahren wurden zehntausende unschuldige Frauen und Männer in verschiedenen Regionen Europas der Hexerei bezichtigt - und wer einmal diesbezüglich unter Verdacht geriet, steckte in ernsten Schwierigkeiten. Die vermeintlichen Hexen und Hexer kamen vor Gericht, wurden gefoltert und in vielen Fällen hingerichtet.Allein im Raum Trier endeten im 16. und 17. Jahrhundert rund 1000 Menschen aufgrund dieses Hexenwahns auf dem Scheiterhaufen - genaue Zahlen sind nur teilweise verfügbar, denn nicht immer liegen die einstigen Gerichtsprotokolle vor.
Einer von ihnen war Hans Reuland aus Trier. Er starb 1594, nachdem er als vermeintlicher Hexer verurteilt worden war. Ein anderes Opfer war Elisabeth Laux aus dem Hunsrück. Sie wurde 1629 hingerichtet. Über Reuland, und Laux, kann Rita Voltmer, Historikerin und Buchautorin, mehr erzählen - in unserer neuen Folge des Volksfreund-Geschichts-Podcasts „Porta“. Hören Sie rein.
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Dr. Rita Voltmer ist an der Universität Trier als Privatdozentin tätig und eine Expertin für die Geschichte der Hexenverfolgung. Sie hat hierzu mehrere Aufsätze und Bücher verfasst und Ausstellungen konzipiert. Eine solche ist beispielsweise derzeit im Hexenmuseum Grimburg im Hochwald zu finden.
Voltmer ist zudem Vorsitzende der Trierer Friedrich-Spee-Gesellschaft, die das Andenken an den streitbaren Jesuiten und Kämpfer gegen den Hexenwahn pflegt. Spee hatte 1631 mit dem Werk „Cautio Criminalis“ eine fundierte Analyse (anonym) publiziert, die die Verwendung der Folter und deren Aussagekraft für die Hexenprozesse in Frage stellte. Auf deren Website stehen weitere umfangreiche Informationen zum Hexenwahn in der Region und der Schrift von Friedrich Spee. Mehr zu Rita Voltmer finden Sie auf der Homepage der Universität Trier.
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