Chinesisches Fest Was steckt hinter dem fernöstlichen Bild, das man heute bei Google sieht?

In China ist heute ein wichtiger Festtag. Trotz seiner großen Bedeutung, würde man davon in Deutschland wohl kaum etwas mitbekommen – es sei denn, man stolpert als Google-Nutzer über das ungewohnte Bild.

 Das Google Doodle, das am 4. August 2022 unter anderem in der deutschen Version der Suchmaschine zu sehen ist.

Das Google Doodle, das am 4. August 2022 unter anderem in der deutschen Version der Suchmaschine zu sehen ist.

Foto: Google

Die alte Volkssage, aus der das Qixi-Fest entstanden ist, hat ihre Wurzeln weit in der Vergangenheit. Sie ist wohl im China der Han-Dynastie entstanden, also vor rund 2000 Jahren. Sie ist noch heute der Hintergrund für ein Fest, das oftmals als eine Art chinesischer Valentinstag umschrieben wird.

Wer am 4. August die Startseite der Suchmaschine Google aufruft, sieht ein Bild, das genau die Herkunft des Qixi-Festes zeigt. Doch wer die antike Erzählung nicht kennt, braucht erst einmal eine Erklärung.

Die alte Geschichte, aus der das Qixi-Fest entstanden ist

Es war einmal ein Kuhhirte namens Niulang, der verliebte sich in eine Fee namens Zhinü und sie verliebte sich in ihn. Zhinü blieb der Liebe wegen auf der Erde, was eigentlich nicht erlaubt war. Das Paar hatte einen Sohn und eine Tochter. Er hütete das Vieh, sie wurde zu einer Weberin. Das einfache Leben hätte schön sein können.

Doch der Himmelskaiser war erzürnt darüber, dass sich eine Fee unerlaubt auf der Erde niedergelassen hatte. Er schickte die Himmelskaiserin, um die Liebenden zu trennen. Die Himmelskaiserin zwang Zhinü, wieder in den Himmel zurückzukehren.

Niulang verließ daraufhin die Erde, um seine Frau wieder zu sich zu holen. Doch die Himmelskaiserin trennte das Liebespaar scheinbar für immer, indem sie eine goldene Haarnadel nahm und damit einen Fluss zog, der die Erde vom Himmel trennte.

Als der Schmerz der Trennung im Universum spürbar wurde, setzte sich ein Schwarm Elstern in Bewegung. Die Vögel bildeten eine Brücke über den Fluss, so dass Zhinü und Niulang sich treffen konnten. Die Himmelskaiserin war davon so bewegt, dass sie es dem Paar fortan erlaubte, sich einmal im Jahr auf diese Weise zu treffen, und zwar am siebten Tag des siebten Monats im chinesischen Mondkalender. Und deshalb wird noch heute das Qixi-Fest an eben diesem Tag gefeiert. Die deutsche Übersetzung für den Namen dieses Tages lautet auch „Die Nacht der Siebenen“.

Wie die Volkssage rund um das Qixi-Fest mit den Sternen verbunden ist

Die Legende, die sich um das Qixi-Fest rankt, ist direkt verbunden mit dem Blick auf den Sternenhimmel. Denn Niulang und Zhinü sind eigentlich identisch mit den Sternen Altair und Wega. Diese Sterne sind durch die Milchstraße getrennt, also durch den fast unüberwindlichen Fluss, den die Himmelskaiserin gezogen hat. Am Tag des Qixi-Festes sieht es am Himmel so aus, als ob sich die Sterne begegnen.

Bedeutung des Qixi-Festes in China

Aus dieser Sage heraus kann man verstehen, warum Qixi in China das Fest der Liebenden ist. Der Vergleich zum Valentinstag liegt sehr nahe. Trotzdem ist dieser Festtag in China mit Traditionen verbunden, die man mit dem westlichen Festtag nicht in Verbindung bringen würde. Die traditionellen Aktivitäten drehen sich beispielsweise um die handwerklichen Fähigkeiten der Frauen – man erinnere sich daran, dass Zhinü in der Volkssage eine Weberin war. Neben den althergebrachten Arten, das Fest in Gruppen zu feiern, setzt es sich unter jungen Leuten aber auch zunehmend durch, Qixi ganz ähnlich wie den westlichen Valentinstag zu behandeln.

Wie die Botschaft der Volksrepublik China erklärt, wurde das Qixi-Fest im Jahr 2006 auf die Liste des staatlichen immateriellen Kulturerbes in China gesetzt.

Termine für das Qixi-Fest in den kommenden Jahren

  • 22. August 2023
  • 10. August 2024
  • 29. August 2025
  • 19. August 2026
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