Schneller, schärfer, stärker: Das neue iPad im Test

Trier · Drei Millionen iPads der dritten Generation sind seit der Markteinführung am 23. März verkauft worden: einer von mehreren Rekorden des Tabletcomputers. In Darstellung und Leistung schlägt die Maschine der Firma Apple ihre beiden Vorgänger klar.

Trier. Apples Marktstrategie ist für viele ein Zeichen von Arroganz und Größenwahn, einzelne Analysten sprechen sogar von einem Kamikaze-Kurs. Es ist erst knapp drei Jahre her, seit die erste Auflage des iPad auf der Bildfläche erschien. Apple hat seitdem immer im Abstand von zwölf Monaten eine neue und wesentlich stärkere Version präsentiert, die den jeweiligen Vorgänger zwar im Preis sinken, ihn technisch aber auch sehr alt aussehen ließ. Das neue iPad optimiert die Stärken seiner Vorgänger, erbt aber auch ihre Grenzen.

Darstellung: Apple hat seinem dritten iPad das schon vom iPhone 4 bekannte Retina-Display mitgegeben. Dieses Hochglanzdisplay mit LED-Hintergrundbeleuchtung zeigt eine Auflösung von 2048 mal 1536 Pixeln bei einer Punktdichte von 264 ppi (pixel per inch). Diese Zahlen sind nicht nur ein interner Rekord bei Apple.
Es gibt in der Welt der Unterhaltungselektronik zurzeit keinen bezahlbaren Bildschirm, der diese Werte übertreffen könnte. Fotos, Videos, Filme und Spiele laufen derart scharf und knackig über das 9,7 Zoll große Display, dass viele Nutzer nach dem ersten Einschalten den simplen Startbildschirm sekundenlang bewundern.

Leistung: Das Herz des dritten iPads ist eine weiterentwickelte Hochleistungsversion des im iPad 2 verbauten A5-Prozessors. Dieser neue A5X ist ein Doppelkernprozessor mit vier zusätzlichen Grafikeinheiten: ein Kraftwerk, das viermal stärker ist als der Kern des iPad2.
Beim Surfen im Internet fällt diese Kraft im Vergleich mit dem Vorgänger zwar nicht ins Gewicht, aber zentrale Kaufanreize sind auch die Spiele. Infinity Blade 2 oder Galaxy On Fire 2 laufen in für das Retinadisplay optimierten Fassungen mit Lichteffekten, Reflexionen und anderen bombastischen optischen Tricks und Kniffen rund und ruckelfrei.

Kameras: Das iPad 3 hat ebenso wie sein Vorgänger zwei Kameras an Bord. Die Hauptkamera an der Gehäuserückseite liefert mit fünf Megapixeln gute Ergebnisse vom Schnappschuss unterwegs bis zur Serie von Urlaubsbildern und Videos, die in voller HD-Auflösung von 1920 mal 1080 Pixeln laufen. Kamera Nummer zwei an der Gehäusefront ist für die Bild- und Videotelefonie Facetime gedacht und bietet dafür ausreichende VGA-Qualität.

Internet: Die Paradedisziplin aller iPads ist die Bewegung im Internet. Hier lauert die schlechte Nachricht für alle iPad-Nutzer: Die Hochgeschwindigkeitstechnik LTE, die auch in Deutschland massiv ausgebaut wird, ist zwar mit an Bord (siehe Versionen), funkt aber im USA-Spektrum von 700 und 2100 Megahertz - und ist damit in Deutschland unbrauchbar, denn hier läuft LTE über 800 und 2600 Megahertz.
Aber immerhin ist die neue UMTS-Technik HSPA+ im Einsatz, die auch hierzulande sehr ordentliche Übertragungswerte liefert, die von den meisten Onlinetarifen aber auf 7,2 Megabit pro Sekunde heruntergebremst werden. Über Wlan läuft das Surfen so flott und unkompliziert wie immer.

Anschlüsse: Einen USB-Port bringt auch die dritte iPad-Generation nicht mit. Mit einem Adapter (39 Euro bei Apple) kann der Nutzer das Gerät über einen HDMI-Anschluss an einen Flachbildfernseher anschließen und Fotos, Videos, Apps und Spiele auf den großen Schirm übertragen.

Versionen: Es gibt drei Versionen mit 16, 32 oder 64 Giga-byte Flash-Speicher, Wi-Fi und Bluetooth, diese kosten 479, 579 und 679 Euro. Als mobile Netzwerktechniken werden gegen Aufpreis HSPA+ und LTE angeboten. Diese Modelle sind entsprechend ihrer Speichergröße erhältlich für 599, 699 und 799 Euro.

Fazit: Die brillante Darstellung und Grafikstärke des iPad 3 macht es zum Branchenprimus, das für spielaffine Nutzer hochinteressant ist. Wer dagegen hauptsächlich surfen will, ist auch mit dem jetzt günstigen iPad 2 sehr gut bedient.
Extra

Über 170 000 Apps gibt es speziell für das iPad, zu finden im Apple App Store - darunter Spiele, Musiklernprogramme, interaktive Bücher oder Online-Dienste. Auch der Trierische Volksfreund bietet eine App speziell für das Tablet an. Mit ihr kann man das ePaper der gedruckten Ausgabe und die Online-Nachrichten des TV auf dem iPad lesen. Infos auf www.volksfreund.de/app.

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