Um die Frage "Darf Satire alles?" sinnvoll zu kommentieren, müsste man sie umformulieren zu "Sollte Satire alles dürfen?", denn Ersteres hat eine klare, indiskutable Antwort seitens des Gesetzes: Nein, natürlich nicht! Weder ein normaler Mensch darf alles, noch ein Satiriker, egal, wie sehr er auch darauf beharren mag, dass es sich um Kunst handelt (auch Kunst darf nicht alles). Sobald irgendjemand irgendwie die Menschenwürde eines anderen verletzt, ist die Grenze der Freiheit aus rechtlicher Sicht nun einmal erreicht. Um also zu gewährleisten, dass Satire alles darf, müssten Gesetze geändert werden: weg mit dem Verbot von Beleidigung, weg mit jeglicher Einschränkung der ach so heiligen Freiheit, weg mit der Menschenwürde, hinein in Chaos und Anarchie. Das mag nun etwas übertrieben klingen, aber das passiert, wenn irgendjemand/irgendetwas plötzlich alles darf, frei von jeglichen Regeln. Deshalb wäre eine Gesetzesänderung (die sowieso nie stattfinden würde) fatal für alle Menschen, denn nichts sollte in der Lage sein, legal alles tun zu dürfen, so viel sollten die Menschen nach Jahrtausenden voller Kriege und absolutistischen Herrschern ja wohl gelernt haben. Die jetzige Gesetzeslage ist meiner Meinung nach ideal und gerecht für alle Beteiligten, ohne dass sich jemand massiv eingeschränkt fühlt. Satire ist wichtig und gut, um sich mit Themen kritisch auseinanderzusetzen, aber bei persönlicher Beleidigung oder übler Nachrede ist eine rechtliche Grenze und dort sollte sie auch bleiben! Carina Schulte, Klasse 9b, Geschwister-Scholl-Gymnasium Daun