Test: Internet Explorer 8 von Microsoft

Trier · Microsoft hat eine neue Version seines Browsers veröffentlicht. Die dürfte ob neuer Funktionen die Anwender des Internet Explorers entzücken. volksfreund.de hat einen ersten Blick auf das Internet-Surfprogramm geworfen.

(mc) Der Software-Gigant hatte zuletzt vor zwei Jahren mit dem Internet Explorer 7 eine aktuelle Version seines Internet-Programms veröffentlicht. Nun meldet sich Microsoft zurück: Seit Donnerstagabend bietet das Unternehmen in etlichen Sprachen den Internet Explorer 8, kurz IE8, zum Download an. Verfügbar ist er übrigens vorerst nur für die Microsoft-Betriebssysteme Windows XP, Vista und Server. Der Download ist recht unkompliziert, der Nutzer lädt sich ein etwa 16 MB großes Installationsmodul herunter, welches wiederum weitere Teile des Browsers nachlädt. Nach einem Rechnerneustart steht der neue Internet Explorer bereit.

Die Neuerungen im Internet Explorer glaubt man zunächst mit der Lupe suchen zu müssen. Der erste Eindruck nach dem Neustart: kein Unterschied zur vorherigen Version. Äußerlich gleicht der IE8 seinem direkten Vorgänger, Microsoft geht hinsichtlich Gestaltung offenbar keine Experimente ein. Wie bei Version 7 findet sich im neuen Browser ganz oben ein Eingabefeld für die Internetadresse, gefolgt von der Menueleiste. Derzeitigen Standards folgend, kann der Internet Explorer 8 in einem Fenster mehrere Internet-Seiten, als "Registerkarten" bezeichnet, abwechselnd darstellen. Auch Favoriten, Verlauf und Zoom-Knopf finden sich wie gehabt.

Wer jedoch genauer hinschaut, entdeckt Unterschiede. Am linken Rand findet sich etwa ein neuer Auswahlknopf, der eine komplette Übersicht aller Registerkarten in Miniatur-Ansicht ermöglicht - ähnlich wie im Chrome-Browser von Google. Auch das Eingeben einer Internetadresse offenbart Neues: Der IE8 listet direkt zur Eingabe des Users ähnliche Einträge aus dem Verlauf und den Favoriten auf und bietet darüber hinaus weitere Optionen an. Das geht recht flott, wie überhaupt der neue Browser von Microsoft subjektiv betrachtet sehr schnell neue Seiten lädt und präsentiert - Fehler bei der Darstellung gab es in diesem ersten Test nicht, zudem soll ein Kompatibilitätsmodus Fehler mit älteren Internetseiten vermeiden.

Inkognito-Modus

Vor allem drei Neuerungen hebt Microsoft selbst hervor: Schnellzugriffe, "Web Slices" und "InPrivate". Hinter den Schnellzugriffen verbirgt sich die Möglichkeit, einen Begriff auf einer Internetseite zu markieren und per anschließendem Mausklick etliche Aktionen dazu auszuführen: Übersetzung, Suche, Kartendarstellung, Preisvergleich oder das Schreiben von Mails und Blogeinträgen. Dazu erscheint beim Markieren eines Begriffs ein kleiner blauer Schaltknopf - alternativ kann man das Auswahlmenue auch mit einem Rechtsklick über dem markierten Begriff erreichen.

"Web Slices" hingegen erinnern an die Mini-Programme der Windows-Vista-Sidebar. Die bietet etliche Zusatzprogramme an wie eine Uhr, Nachrichten oder einen Terminkalender. Die "Slices" des IE8, zu deutsch "Scheiben", lassen sich über eine Microsoft-Seite nachinstallieren und sind anschließend als breiter Auswahlknopf in der Linkleiste des Browserfensters zu finden - zum Start des IE8 gibt es bereits einige Angebote. Die meisten dieser "Slices" präsentieren aktuelle Nachrichten und ähneln damit einem RSS-Feed.

"InPrivate" schließlich ist das Microsoft-Pendant zur "Inkognito"-Funktion des Google-Browsers Chrome. In diesem Modus sammelt der IE8 keine Daten über die Browsersitzung: Cookies, temporäre Internetdateien oder der Browserverlauf werden nicht gespeichert. Wer hingegen nichts zu verbergen hat, kann dem IE8 die Protokollierung des eigenen Surfverhaltens erlauben - der Browser listet dann thematisch ähnliche Internetseiten auf. Hinsichtlich Sicherheit beim Surfen wurde laut Microsoft auch der Schutz vor betrügerischen Internetseiten verbessert.

Erstes Fazit: Die Neuerungen im IE8 sind nicht spektakulär, aber sinnvoll. Und es ist gut möglich, dass Millionen Windows-Nutzer den neuen Browser über die Updatefunktion ihres Betriebssystems automatisch über die bisherige Version installieren. Ob die Neuerungen aber Microsoft helfen können, das einstige Quasi-Monopol im Browserbereich wiederzuerlangen, ist alles andere als sicher. Zwar nutzen 57 Prozent der volksfreund.de-User einen Browser von Microsoft - kleine Fangemeinden setzen aber auf Browser von Apple (Safari), Google (Chrome) und Opera. Und gleich 37 Prozent der User verwenden das Konkurrenzprogramm "Firefox". Das überzeugt nicht zuletzt wegen seiner beliebigen Erweiterbarkeit durch Zusatzmodule - und ermöglicht etwa per Mausklick auf einen markierten Begriff ebenfalls eine Übersetzung.

Schreiben Sie uns! Haben Sie den neuen Browser von Microsoft ausprobiert?

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