Twitter richtig nutzen: Das sagen Experten

In den vergangenen Monaten wuchs die Popularität des Kurznachrichtendienstes "Twitter" geradezu explosionsartig. Ist ein neues Medium derart populär, bietet es nicht nur Chancen, sondern auch Gefahren. Der TV sprach mit Nutzern und Medienwissenschaftlern über Twitter.

 Selbst im Café immer informiert: Per Handy verbreitet Student Johannes Pütz über den Micro-Blogging-Dienst Twitter im Internet, was ihn gerade beschäftigt, und liest, was andere Twitter-Nutzer bewegt. TV-Foto: Christa Weber

Selbst im Café immer informiert: Per Handy verbreitet Student Johannes Pütz über den Micro-Blogging-Dienst Twitter im Internet, was ihn gerade beschäftigt, und liest, was andere Twitter-Nutzer bewegt. TV-Foto: Christa Weber

Trier. Johannes Pütz ( @Jowinal) fährt hastig mit den Fingern über den Bildschirm seines Mobiltelefons. Der Student schreibt gerade eine Nachricht für die Internetseite Twitter: "Starker Auftritt von Steinmeier bei Anne Will." Mit Hilfe des Micro-Blogging-Dienstes Twitter kann Johannes seine Botschaft nun kostenlos im Internet veröffentlichen. Außerdem kann er über Twitter Nachrichten anderer Nutzer lesen oder diese direkt ansprechen. Maximal 140 Zeichen pro Nachricht (Tweet) sind erlaubt. "Das ist wie SMS- schreiben", findet Johannes.

Informationen sind schnell und aktuell zugänglich

Der 27-Jährige twittert bereits seit zwei Jahren. Er folgt Nachrichten von etwa 60 Nutzern, darunter "Spiegel online", SPD-Kanzlerkandidat Frank Walter Steinmeier und sogar Barack Obama. Pro Tag erhalte er etwa 100 neue Tweets, sagt Johannes. Wessen Texte er lese, wähle er jedoch genau aus. "Wer nichts für mich Relevantes schreibt, fliegt raus." Für Johannes ist Twitter ein nützliches Instrument: "Ich kann mich gezielt informieren und schnell und einfach neue Kontakte knüpfen."

Populär ist Twitter auch bei den Medienwissenschaftlern der Universität Trier. In der Vorlesung von Professor Hans-Jürgen Bucher twittern Studenten ihre Fragen parallel zum Vortrag auf eine Leinwand. "Informationen werden unglaublich schnell und aktuell zugänglich", sagt Bucher. Das sei die eigentliche Innovation durch Twitter.

Sein Kollege Peter Schumacher ( @peterschu) nutzt den Dienst als "Nachrichtenticker", informiert sich über Nischenthemen, die klassische Medien weniger bedienen. Vor allem für die traditionellen Medienhäuser erkennt Schumacher Twitter jedoch als Chance: "Sie können ihr Publikum besser kennenlernen und enge Kontakte zu den wirklich interessierten Nutzern aufbauen."

Solche positiven Effekte sieht Professor Bucher auch für die politische Kommunikation. "Twitternde Politiker zeigen sich dem Bürger ungewohnt transparent. Darin steckt ein großes Mobilisierungspotenzial." Die mögliche Verbreitung von Falschmeldungen oder falsche Identitäten betrachtet er nicht als spezifisches Twitter-Problem. "Je schneller Kommunikation ist, desto anfälliger wird sie für Fehler." Twittern unter falschem Namen komme zwar vor, sagt Peter Schumacher. Für seriöse Angebote entwickle man aber schnell "ein Gespür".

Das bestätigt auch Johannes: "Wer mit elektronischen Medien umgehen kann und Twitter richtig nutzt, für den ist es in jedem Fall ein Gewinn."

Extra

So werden Sie zum Twitterer

Registrieren Sie sich auf der Twitter-Plattform http://twitter.com mit einem Nutzernamen und einem Passwort und richten Sie ein Konto ein!

Damit Ihre Nachrichten im Feed erscheinen, schreiben Sie Mitteilungen von maximal 140 Zeichen Länge in das Feld mit der Überschrift "What are you doing?" und klicken auf Update!

Um Nachrichten anderer Nutzer lesen zu können, suchen Sie deren Profile über die Suchfunktion und klicken dort auf "follow"! Deren Botschaften sind nun abonniert und erscheinen in Ihrem Nachrichtenfeed.

Möchten Sie andere Twitterer direkt ansprechen, schreiben Sie ein @-Zeichen vor deren Nutzernamen in Ihren Tweet!

Möchten Sie mit Ihren "Tweets" auf volksfreund.de erscheinen? Folgen Sie uns auf twitter.com/volksfreund. Oder Lesen Sie, was andere Follower von Volksfreund.de auf Twitter schreiben. (cweb)

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort