Grafisch hat Winter Sports 2012 die Zeichen der Zeit verschlafen. Derart plump und unschick wirft man heutzutage keine Sportsimulation ins Rennen. So sind auch die zehn Disziplinen trostlos aufgemacht, dass es zum Gruseln ist. Apropos zehn (!) Disziplinen: Die Hälfte der Disziplinen sind Skifahrten. Und egal ob Abfahrt, Slalom oder Skicross, alles sieht gleich aus, spiel sich gleich und macht auch gleich keinen Spaß, weil die Eigenschaften des 3DS einfach ignoriert werden.

Winter Sports 2012 könnte man auch mit dem alten Game Boy steuern. Bei Ice Speedway fährt man im Kreis, bis einen der Drehwurm einholt. Skispringen im Fernsehen ist schon ermüdend, in diesem Game schlicht narkotisierend. Einzig und allein Snowboard Freestyle sorgte für ein wenig Stimmung. Aber auch für diese verschenkte Disziplin gibt es klassenbessere Simulationen. Ärgerlich ist auch, dass Disziplinen wie Biathlon, Bobfahren oder Ski Freestyle nicht mit dabei sind. Auch kommt das Spiel ohne reale Athleten aus, sodass man sich mit bescheuerten Fantasienamen rumschlagen muss.

Und der 3D-Effekt wird so gut wie nicht genutzt. Da kann man den Regler am 3DS getrost runterschrauben. Einen Unterschied macht das nicht. Da reißt der Multiplayer-Modus auch nichts mehr raus. Dieses Spiel bietet hingeschluderten Schrott für zu viel Geld.

Winter Sports 2012 ist derart spannungsarm und uninspiriert ausgefallen, dass man sich lieber gleich eine Wiederholung einer Curling-Partien auf Eurosport anschauen möchte und dazu den Staubsauger schwingen. Von diesem Game lässt man lieber die Finger weg und besorgt sich besser Mario & Sonic bei den Olympischen Winterspielen. Das ist zwar noch unrealistischer, dafür aber mit hohem Spaß-, Unterhaltungs- und Spannungsfaktor. Ich konnte bei Winter Sports 2012 jedenfalls den "Spirit" nicht fühlen. David Zapp

Winter Sports 2012 - Feel the Spirit, dtp entertainment, für Wii, 3DS (getestet) und PC, geeignet ab 6 Jahre, ca. 35 Euro