Vorsicht ist im Netz oberstes Gebot

Das Internet hat bei vielen längst die Post abgelöst. Das Senden oder Empfangen von E-Mails im Netz geht schnell und unkompliziert. Wer im Umgang mit seiner elektronischen Post ein paar Grundregeln beachtet, kann sich vor bösen Überraschungen wie Spam schützen.

 Beinahe täglich finden Internet-Nutzer eine Flut von Spam-Mails in ihrem Postfach vor. Foto: Björn Heib

Beinahe täglich finden Internet-Nutzer eine Flut von Spam-Mails in ihrem Postfach vor. Foto: Björn Heib

Viele Bürger wissen, dass die Nutzung des Internets auch Risiken birgt. Bei der aktuellen Eurobarometer-Umfrage meinten 71 Prozent der befragten Deutschen, die Gefahr, Opfer von "Cyber-Kriminalität" zu werden, sei im zurückliegenden Jahr gestiegen.
Aus der Studie im Auftrag der Europäischen Union geht weiter hervor, dass 13 Prozent der deutschen Internet-Nutzer bereits negative Erfahrungen mit Online-Betrug gemacht haben: Ihnen wurde gekaufte Ware nicht, andere als die versprochene oder gefälschte Ware geliefert. E-Mails, in denen Betrüger an Geld oder persönliche Details gelangen wollten, erhielten sogar schon 41 Prozent der Befragten. Gleichzeitig fühlen sich 59 Prozent der Deutschen schlecht über die Gefahren krimineller Machenschaften im Netz aufgeklärt. Und die Gefahren sind real: Laut Angaben des Anti-Spam-Anbieters Eleven waren Ende Juni dieses Jahres 89,2 Prozent aller versendeten Mails unerwünscht und damit Spam.
Dabei ist es gar nicht so schwer, potenzielle Täter nicht zum Zuge kommen zu lassen. "Bewahren Sie sich gegenüber elektronischer Post ein gesundes Misstrauen - auch dann, wenn die Botschaften mit bekannten Logos und in vertrauter Gestaltung aufwarten", heißt es in einem Vorbeuge-Text der Kriminalpolizei zum Thema mit dem Titel "Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser."
Die Experten des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) haben nun einige "generelle Sicherheitsregeln" für den Umgang mit dem Internet allgemein und den E-Mail-Verkehr formuliert. Wer sie beachtet, der kann ziemlich sicher sein, dass sein Surf-Vergnügen auch langfristig bestehen bleibt. {mzirkv} Grundsätzlich sollten E-Mails und darin enthaltene Anhänge nur geöffnet werden, wenn sie aus einer vertrauenswürdigen Quelle stammen. Außerdem sollten Nutzer generell nie auf in E-Mails enthaltene Links klicken, sondern die Internetadressen gewünschter Seiten manuell eingeben oder in den Favoriten speichern. {mzirkv} Wer eine E-Mail (angeblich)von einem Geldinstitut oder einem Online-Auktionshaus wie Ebay mit einer Aufforderung erhält, darin angeführte Links anzuklicken und auf einer Internetseite vertrauliche Daten einzugeben, muss davon ausgehen, dass es sich um einen Phishing-Angriff handelt.
Ganz offensichtlich versucht dann ein Betrüger, an Passwörter, Zugangsdaten, PINs oder TANs zu gelangen beziehungsweise sie ‚abzufischen\'. {mzirkv} Online-Passwörter für E-Mail-Konten oder Online-Banking sollten in regelmäßigen Abständen gewechselt werden. Gerade das scheinen jedoch viele Nutzer nicht zu beherzigen. In der Eurobarometer-Umfrage gaben 57 Prozent der Befragten an, in den zurückliegenden zwölf Monaten kein einziges Passwort geändert zu haben. {mzirkv} PINs und TANs sollten nur dann eingegeben werden, wenn eine gesicherte Verbindung mit dem Internet-Browser hergestellt ist. Bei gesicherten Seiten, deren Adresszeile mit https:// beginnt, erscheint in der Statuszeile des Browsers ein Schlosssymbol. Es zeigt an, dass die Daten bei der Übertragung verschlüsselt werden. {mzirkv} Das BSI empfiehlt weiter, beim Browser die Funktion "Aktive Inhalte ausführen" generell auszuschalten und nur bei vertrauenswürdigen Internetseiten bewusst wieder anzuschalten. Wenn die Grundeinstellung des Browsers unverändert bleibt, wird die Ausführung nicht sichtbarer Funktionen, die in den besuchten Internetseiten verborgen sein können, erlaubt.
Über die "Aktiven Inhalte" (dazu gehören Java-Applets, ActiveX-Controls, JavaScript und VBScript) können Spionageprogramme auf dem Rechner installiert werden. {mzirkv} Auch als Administrator mit unbegrenzten Rechten sollte man an seinem PC möglichst nicht arbeiten, denn dann können Schadprogramme mehr Unheil anrichten.
PC-Nutzer sollten unterschiedliche Benutzerkonten einrichten und für diese nur die Berechtigungen vergeben, die der jeweilige Anwender benötigt. So werden persönliche Daten besser vor dem Zugriff Unberechtigter geschützt. {mzirkv} Dringend geboten sind die Installation eines Virenschutz- und Anti-Spyware-Programms sowie einer Personal Firewall, um Angriffe aus dem Internet abzuwehren - samt regelmäßiger Aktualisierung. {mzirkv} Ferner sollten Nutzer darauf achten, Software-Aktualisierungen für das Betriebssystem und andere Computerprogramme laufend zu installieren und automatische Update-Dienste zu nutzen. {mzirkv} Und schließlich sollte kein Anwender es versäumen, Sicherungskopien seiner PC-Dateien auf CD-ROM, DVD oder externen Festplatten zu erstellen. Dann gehen wichtige Daten selbst bei einem Schadensfall nicht verloren.
Extra

Wer sich ausführlicher über die Gefahren im Internet informieren will, findet auf www.bsi-fuer-buerger.de entsprechende Überblickstexte zu diversen Themen. In den Artikeln werden die Risiken der digitalen Welt auch für Technik-Laien verständlich erklärt und es werden Tipps zum Schutz gegeben. Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen ( www.vz-nrw.de) warnt mit einem "Phishing-Radar" vor aktuellen Phishing-Attacken. Dort kann man auch verdächtige E-Mails melden, die man selbst erhalten hat. in

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