WWE 13: Das Comeback der Attitude-Ära

In der Realität ist Wrestling eine perfekt choreographierte und trainierte Darbietung eingeübter Techniken. Nur im Spiel ist jeder Schlag echt, jeder Kick hart, jeder Wurf mörderisch. Man könnte daraus den Rückschluss ziehen, dass Wrestling nur auf dem Bildschirm richtig funktioniert - wenn man es mit einem dermaßen starken Titel wie WWE 13 zu tun hat.


"Wrestling ist etwas, das man nicht zu ernst nehmen sollte", hat Dave Bautista, ein ehemaliger Champion, mal gesagt. Manchmal sei es übertrieben, manchmal dramatisch, lustig oder auch lächerlich. Unterhaltung eben, deren Struktur simpel erscheinen mag. Dennoch funktioniert sie. Wrestling schlägt in Beliebtheit und Marktwert jeden realen Kampfsport. Branchenriese THQ hat Wrestling auf dem Softwaremarkt seit Jahren fest im Griff und lässt im aktuellen WWE 13 die wahrscheinlich erfolgreichste Ära der Showkämpfe wiederauferstehen: die Attitude-Ära der 90er mit Figuren wie Stone Cold Steve Austin, Mankind Mick Foley, Shawn Michaels und Hunter Hearst Helmsley. Fans werden die Stars, die Fehden, die Einmarschmusik und generell die raue Atmosphäre sofort wiedererkennen. Den Rest erwartet ein herausragend gutes Beat' Em Up.

Der Story-Modus umfasst die gesamte Attitude-Ära, der Spieler wechselt immer wieder zwischen einzelnen Figuren. Die speziellen Fehden und klassischen Matches umfassen mehr als 60 einzelne Matches in verschiedenen Themenbereichen und folgen ihren realen Vorbildern aus den 90ern. Sehr cool: Der Spieler kann zwar diese Matches einfach und simpel gewinnen. Er kann aber auch während der Kämpfe spezielle Bonusziele erfüllen, die sich an einzelnen Höhepunkten der damaligen Kämpfe orientieren. Außerdem zeigen die Attitude-Moments immer wieder während der Kämpfe bestimmte Schlüsselmomente an, die der Spieler durch schnelles Drücken einer bestimmten Taste aktivieren kann, um das Match so historisch genau wie möglich nachzuspielen.

WWE 13 bietet neben dem Comeback der Attitude-Ära auch einen Universe-Mode an. Dieser macht den Spieler zum Allmächtigen des Wrestling-Universums. Er darf hier alles editieren, kreieren, bauen und regeln, vom eigenen Wrestler über Ringe und Stadien, TV-Shows, Turniere und Großveranstaltungen, Allianzen und Fehden. In diesem Modus steckt tatsächlich die ganze Welt des Wrestling:

Create a Show: Die Spieler können jetzt eigene Shows erstellen und dabei frei bestimmen, an welchen Tagen die Shows laufen (Montag bis Samstag). Hierbei lassen sich Präsentationsgrafiken, Arenen und auftretende Roster frei festlegen. Zusätzlich können bis zu vier Titelmatches pro Show festgesetzt werden.

Create a Pay-Per-View: Neben den wöchentlichen Shows können die Spieler jetzt auch Pay-Per-Views einbinden, die an jedem beliebigen Sonntag der virtuellen WWE-Woche ausgetragen werden. Neben Präsentationsgrafiken und Arenen wählen die Spieler die teilnehmenden Shows und Matchtypen selbst aus.

Statistiken: Die Titelhistorie der verschiedenen Championships wird nun in jedem individuellen WWE-Universum aufgezeichnet und statistisch erfasst. Die Statistiken enthalten historische Daten und tracken den gesamten Fortschritt im WWE-Universum - die Spieler können somit versuchen, die Titelregentschaft eines Superstars auszubauen oder zu durchbrechen.

Storylines: Die Superstars kämpfen in erbitterten Fehden um Titelmatches und mehr. Es gibt mehr als 200 neue Storylines in WWE Universe 3.0.

Fazit: Wer Wrestling für eine ziemlich spaßige Sache hält, Beat' Em Ups mag oder damals Fan der Attitude-Ära war, ist bei WWE 13 gut aufgehoben. Jörg Pistorius
WWE 13: Entwickler Yuke's, Publisher THQ.Erscheint für Xbox 360 (getestet), PS 3 und Nintendo Wii. Frei ab 16 Jahren.

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