Was muss ich beachten? Camping – das sollten Sie zur beliebten Urlaubsform wissen

Viele Menschen nutzen ihren Urlaub zum Camping – egal ob im Zelt oder in einem Wohnmobil. Aber was macht den Reiz dieser Übernachtungsform aus – und was muss ich beachten? Wir beantworten die wichtigsten Fragen rund um das Campen.

Campingplätze an Mosel, Hunsrück, Eifel, Saar & Co.: Eine Auswahl
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Mosel, Hunsrück, Eifel, Saar & Co.: Eine Auswahl an Campingplätzen in der Region Trier

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Foto: dpa/Thomas Frey

Die große Freiheit. Einfach an einen Ort reisen. Das Zelt aufschlagen. Klappstuhl aufstellen. Vielleicht ein kleines Feuer. Schön, oder? Das denken sich auch immer mehr Menschen, die der Faszination des Campings nachgeben. Nicht umsonst tummeln sich mittlerweile etliche Campingblogs im Internet, die verschiedene Facetten des Kampierens zeigen.

Natürlich ist auch das Wohnmobil eine der beliebtesten Reisearten. Deswegen sind die Besucher eines Campingplatzes bunt gemischt. Die einen verbringen einen entspannten Familienurlaub, die anderen genießen eine tolle Zeit mit ihren Freunden. Was sie alle verbindet: Beim Camping gibt es einige Dinge zu beachten.

Was ist eigentlich Camping?

Der Begriff Camping kommt vom lateinischen Wort „Campus“ für „Feld“. Gecampt werden kann nicht nur in Zelten. Auch Wohnwagen, Wohnmobile, Hängematten (nicht nur am Strand), Kleinbusse oder Dachzelte erfreuen sich großer Beliebtheit. Anfang des 20. Jahrhunderts begann das Camping immer populärer zu werden.

Mittlerweile ist Camping eine der beliebtesten Urlaubsformen. Camper nutzen die Freiheit der Natur und die damit einhergehende Möglichkeit, nah an schönen Orten zu sein. Diese Chance geben ihnen auch Natur- und Nationalparks. Hier befindet sich einer der Unterschiede zwischen Campern.

Während einige sich mehr auf die Unabhängigkeit eines freien Ortes fixieren (bei der sie darauf achten müssen, ob dies rechtlich erlaubt ist), kampieren andere auf Campingplätzen. Diese stellen Strom, Sanitäranlagen, und vieles mehr zur Verfügung. Oftmals befinden sie sich außerdem in der Nähe von Supermärkten, Restaurants oder anderen Freizeiteinrichtungen. Dennoch sind Campingplätze in der Regel günstiger als Hotels.

Viele Camper verbinden den Urlaub mit anderen Aktivitäten. Dazu gehören unter anderem Wandern, Angeln, Schwimmen, Sightseeing oder Sport. Manche Camper verbringen eine lange Zeit an einem Ort, andere reisen mit dem Auto, Wohnmobil oder Kleinbus durch ganze Länder oder Kontinente.

Ist Wildcamping in Deutschland und Rheinland-Pfalz erlaubt?

Wildcampen bezeichnet das Übernachten in der freien Natur, auf öffentlichen Plätzen – also fernab ausgewiesener Campingeinrichtungen. Das Übernachten in der freien Natur ohne Zelt wird hingegen als Biwakieren bezeichnet. Besonders bei Wanderern und Abenteurern ist das beliebt. Doch beim Wildcampen ist Vorsicht geboten, denn längst nicht alles ist erlaubt.

Im Gegenteil: Wildcampen ist in Deutschland generell nicht gestattet. Vor allem in Wald- und Naturschutzgebieten ist oftmals das Betreten dieser erlaubt, nicht aber das Übernachten. Komplett tabu sind Naturschutzgebiete oder Privatgelände. Also besteht keine Chance, an einem solchen Ort zu übernachten? Doch, in Ausnahmefällen. Diese besagen, dass man sich eine Erlaubnis beim Förster, dem Eigentümer des Waldstückes oder der zuständigen Behörde einholen muss. Viele dieser Personen sind umsichtig und erlauben das Campieren in „ihren“ Gebieten, wenn sich an bestimmte Regeln gehalten wird.

Die Gesetzeslage zum Wildcampen in Deutschland ist durchaus kompliziert. Besonders die Tatsache, dass in fast jedem Bundesland unterschiedliche Regeln gelten, macht diese oftmals undurchsichtig. In Rheinland-Pfalz ist Wildcampen nur mit Zustimmung erlaubt. Verstößt man gegen diese Regelung, kann es teuer werden, wie der Bußgeldkatalog für Rheinland-Pfalz zeigt. Dieser unterscheidet, in welchem Gebiet man campt. Außerhalb geschützter Flächen wird für einen Zeitraum bis zu zehn Tagen ein Bußgeld zwischen 10,23 und 204,52 Euro fällig. In Land­schafts­schutz­ge­bie­ten kann es für diesen Zeitraum zwischen 15,34 und 255,65 Euro kosten. Noch teurer wird das Campieren in Naturschutzgebieten: 51,13 bis 511,29 Euro.

Camping-Checkliste: Was sollte ich zum Campng mitnehmen?

Das Wichtigste beim Camping: Sie müssen eigentlich alles selbst dabei haben und für die Ausstattung selbst sorgen. Etwas nachträglich kaufen ist oftmals nicht möglich. Deshalb muss man durchaus einiges mitnehmen.

Dabei ist natürlich entscheidend, wie man campt. Übernachtet man im Wohnmobil, im Zelt oder im Wohnwagen? Entscheidet sich der Camper für Wohnwagen oder -mobil, dann fallen schon viele Dinge weg, die er mitnehmen muss. Diese haben in den meisten Fällen Betten, weswegen der Camper nur das mitnehmen muss, was er auch zu Hause zum Schlafen braucht: Kopfkissen, Bettwäsche, etc. Anders ist das beim Zelten: Hier muss sich der Camper entscheiden, worauf er nächtigen möchte. Reicht eine Isomatte? Doch lieber eine Luftmatratze? Schlafsack oder Bettdecke?

Wichtig ist natürlich das Zelt. Damit dieses der Witterung standhält sollte es mit Heringen im Boden verankert werden. Auch Klappstühle sind wichtig. In der Dunkelheit empfehlen sich außerdem Taschenlampen. Hierbei ist es wichtig, an Ersatzbatterien zu denken. Auch witterungsfeste Kleidung gehört zur Pflichtaussatttung. Das wohl wichtigste bei einem Campingurlaub: Klopapier. Unabhängig davon, ob man in einem Wohnmobil oder in einem Zelt schläft.

Was der Camper braucht, um sich zu versorgen, hängt von ihm selbst ab. Wer selbst kochen möchte, der braucht natürlich Töpfe, Pfannen, etc. Durchaus empfehlenswert ist ein Dosenöffner, denn ohne diesen kann das Kochen zur Mammutaufgabe werden. Wichtig: Mülltüten, damit der Unrat nicht in der Wildnis liegen bleibt.

Selbsterklärend braucht man auch bei einem Camping-Urlaub Hygieneartikel wie Zahnbürste, Zahnpasta, Shampoo, etc. Außedem sollte unbedingt ein Erste-Hilfe-Set mitgenommen werden.

Wie findet man den richtigen Campingplatz?

Bei der Suche nach dem richtigen Campingplatz sollte man sich länger informieren. Hilfreich dabei sind Websites, die den richtigen Ort für die eigenen Vorlieben herausfiltern. Auch der Preis sollte dabei genau im Auge behalten werden. Eine weitere Idee sind Blogger, die ihre Erfahrungen von verschiedenen Orten im Internet teilen. Hier findet sich auch der eine oder andere Geheimtipp.

Um einen guten Einblick in den Ort der Reise zu erhalten, kann man sich vorher in Videoblogs informieren. Vor allem bei Reisen ins Ausland kann das wichtig sein, da hier Eigenheiten des jeweilgen Landes genannt werden, die man unbedingt beachten sollte – auch rechlicher Natur. Auch „klassische“ Camping-Magazine bieten gute Informationen rund um den richtigen Campingplatz.

Ein Portal, das viele Informationen rund um das Camping (nicht nur in Deutschland) zur Verfügung stellt, ist Pincamp des ADAC. Hier finden sich auch Tipps für das Caming in Rheinland-Pfalz. Über Pincamp kann sich der Camper direkt Preise und Verfügbarkeiten anzeigen lassen.

Wie viele Menschen campen jedes Jahr in Deutschland?

Das Statistische Bundesamt zählte im Jahr 2016 rund neun Millionen Gästeankünfte auf deutschen Campingplätzen. Insgesamt wurden etwa 30,5 Millionen Übernachtungen gezählt. Den größten Teil machen Gäaste aus dem Inland aus. Diese kommen bei den Ankünften 83 Prozent aus, bei den Übernachtungen sogar 86 Prozent. In diesem Zahlen sind nur touristische Camper gezählt. Dauercamper fallen nicht unter diese Statistik.

Doch nicht nur Deutsche campen in Deutschland. Besonders Urlauber aus den Niederlanden zieht es immer wieder auf deutsche Campingplätze. Etwa jeder zweite ausländische Gast auf deutschen Campingplätzen kommt aus den Niederlanden. An zweiter Stelle kommen die Schweizer, gefolgt von den Dänen. Der Gesamt-Jahresumsatz der deutschen Campingplätze erreicht knapp 4 Milliarden Euro pro Jahr.

Was sollte ich zu Dauercamping wissen?

Viele Menschen entscheiden sich dauerhaft auf einem Campingplatz zu leben – aus unterschiedlichen Gründen. Oftmals wird hierfür ein größerer Wohnwagen genutzt. In der Regel wird für diesen ein Stellplatz für mindestens ein Jahr gemietet. Besonders unterschiedlich sind Dauercamper darin, wie oft sie in ihren Wohnwagen sind. Manche leben komplett dort, andere nutzen den Stellplatz als Ferien- oder Wochenendhaus.

Warum entscheiden sich Menschen für Dauercamping? Auch hier sind die Gründe sehr unterschiedlich. Manche entscheiden sich freiwillig dafür, weil sie die Nähe zur Natur schätzen. Aber auch Schicksalsschläge, Arbeitslosigkeit und erfolglose Wohnungssuche spielen eine Rolle. Rentner entscheiden sich oftmals aufgrund geringer Kosten und Geselligkeit für das Leben auf dem Campingplatz.

Die Nutzung eines Campingplatzes als Hauptwohnsitz ist in aller Regel nicht statthaft, wird aber geduldet. Auf manchen Campingplätzen kann man einen Hauptwohnsitz anmelden. Dafür müssen dann aber Dinge wie Strom, Briefkästen, Frischwasser und Abwasser vorhanden sein.

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