Ein Leben würdigen

Die Beisetzung gehört als Abschiednahme vom Verstorbenen seit Jahrhunderten zu den großen Übergangsritualen. Sie ist in allen Kulturen Ausdruck der Würdigung eines Menschenlebens.

Wie eine Gesellschaft mit ihren Verstorbenen umgeht, ist ein Spiegel ihres Menschenbildes und ihrer ethischen Werte. Eine Bestattung gehört zu den besonders sensiblen Dienstleistungen, die von trauernden Angehörigen in Anspruch genommen wird.

Die professionelle Beratung sollte ebenso einfühlsam wie kompetent sein, da die wenigsten Menschen wissen, was im Todesfall zu tun ist. Wer nicht gut beraten wird, kann bei der Trauerfeier einiges falsch machen oder auch versäumen. Da es keine Generalprobe und keine Wiederholungsmöglichkeit bei einer Beerdigung gibt, lässt sich eine schlechte Trauerrede ebenso wenig rückgängig machen wie eine anonyme Beisetzung, wenn die Menschen später merken, dass ihnen ein Ort der Trauer fehlt. Vieles muss in diesen schweren Stunden bedacht und entschieden werden: Neben der Trauerzeremonie, Rednern und der passenden Musik eventuell eine Verabschiedung am offenen Sarg in einer Trauerhalle. Es gilt die letzte Ruhestätte auszuwählen und vieles mehr. Die Fachleute wissen, was zu tun ist und geben den Hinterbliebenen Raum zum Trauern. Das Kuratorium Deutsche Bestattungskultur rät, einen detaillierten Kostenvoranschlag einzuholen, bevor ein Bestattungsinstitut beauftragt wird. Discount-Dienstleister werben mit immer niedrigeren Preisen, auch bei Bestattungen. Eine aktuelle TNS-Emnid-Umfrage, die im Auftrag des Kuratoriums durchgeführt wurde, zeigt allerdings, dass für die Deutschen nach wie vor der Wert einer würdevollen Beisetzung im Vordergrund steht und nicht der Preis. Über 80 Prozent der Befragten sind überzeugt, dass mit den Lockangeboten der Discounter die tatsächlich anfallenden Kosten bei einer Bestattung nicht abgegolten sind - zu Recht. Denn was Billig-Anbieter meist nur im Kleingedruckten erwähnen, sind die zusätzlich zu entrichtenden Friedhofsgebühren, die Kosten für den Grabstein oder auch die Grabpflege. Wer schon einmal eine Bestattung in Auftrag gegeben hat, weiß, was damit alles in organisatorischer und emotionaler Hinsicht verbunden ist.

Unterstützung für die Angehörigen
Der Tod eines nahe stehenden Menschen bedeutet eine massive Verlusterfahrung. Der Tod zerreißt das Geflecht von Rollen, Funktionen und Beziehungsstrukturen und verändert tiefgreifend die Dynamik und das seelische Gleichgewicht von Familien, Partnerschaften oder auch jedes Einzelnen. Doch man muss mit seiner Trauer nicht allein bleiben. Trauerbegleitung leisten Angehörige, Freunde oder Bekannte ebenso wie professionelle Helfer. In vielen Orten gibt es Selbsthilfegruppen, deren Adressen oder Kontaktpersonen dem Bestatter bekannt sind. Er kann Zugang zu diesen Gruppen vermitteln und Adressen nennen, bei denen Trauernde schnell und einfühlsam Hilfe bekommen.

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