Zweite Bundesliga: 1. FC Kaiserslautern - Klares Ziel: Wiederaufstieg

Kaiserslautern · Nach einem wahren "Seuchenjahr" mit dem schlechtesten Abschneiden als abgeschlagener Tabellenletzter in der Beletage des deutschen Fußballs, das mit dem dritten Bundesliga-Abstieg in der Vereinsgeschichte endete, geht der 1. FC Kaiserslautern mit neuer Zuversicht und einem runderneuerten Kader in die Zweitliga-Saison 2012/13. Einer der Hoffnungsträger unter dem neuen Trainer Franco Foda ist der Bundesliga-erfahrene Stürmer Mo Idrissou (32), der kurz vor Saisonbeginn vom Aufsteiger Eintracht Frankfurt in die Pfalz wechselte. Gemeinsam mit dem vom 1. FC Nürnberg gekommenen Albert Bunjaku, Heimkehrer Ilian Micanski (FSV Frankfurt) und Eigengewächs Andrew Wooten soll der kopfballstarke Kameruner das Manko beheben, das in der vergangenen Saison zum sprichwörtlichen Absturz der Pfälzer Fußballherrlichkeit führt: mangelnde Torgefährlichkeit.


"Wir sind in der Lage, eine sehr gute Rolle in der zweiten Liga zu spielen. Unser Ziel ist zwar der Aufstieg, aber das wird natürlich ein schwieriger Prozess", orakelt der neue Chefcoach Franco Foda. Der ehemalige FCK-Profi (46) soll anstelle des glücklosen "Acht-Spieltage-Coaches" Krassimir Balakov seinen alten Verein in die Erstklassigkeit zurückführen.
Foda, der sich zuvor als Meister und Pokalsieger mit Sturm Graz Trainer-Meriten in Österreich erwarb, gilt aber auch als exzellenter Kenner und Förderer des Nachwuchses. Etliche Neuzugänge im Profi-Kader aus der "U23" und der "U19" der Pfälzer belegen Fodas These von einer "gesunden Mischung aus erfahrenen Spielern und hoffnungsvollen Talenten".
Dass die heißblütigen und positiv verrückten Fans im großen Einzugsbereich des pfälzischen Traditionsvereins das Vorjahres-Desaster abgehakt haben und mit einer "riesigen Aufbruchsstimmung" - so FCK-Profi Florian Dick - in die Saison gehen, beweist auch die Zahl der verkauften Dauerkarten. Gut eine Woche vor dem Zweitliga-Auftakt hatten sich bereits 18 500 FCK-Anhänger ein Dauerticket gesichert. So viel wie nie zuvor zu Zweitliga-Zeiten. Sie alle werden der neuformierten Mannschaft, die Stammkräfte wie Torwart Kevin Trapp (zu Eintracht Frankfurt) oder Kapitän Christian Tiffert (Seattle / USA) verloren hat, neben leidenschaftlicher Unterstützung aber auch viel Geduld entgegenbringen müssen.
"Diese Zahl an Dauerkarten ist ein großer Vertrauensvorschuss für uns" wertet Vorstands-Vorsitzender Stefan Kuntz, der den FCK realistisch positioniert: "Wirtschaftlich gesehen gehören wir zu den letzten fünf der ersten und den ersten fünf der zweiten Liga."
Elf Millionen Euro für den Spielerkader bei einem Gesamtetat von 32 Millionen Euro haben die Pfälzer veranschlagt. Eine finanzielle Grundlage, auf der nun die angestrebten sportlichen Resultate mit dem eindeutig definierten Ziel Wiederaufstieg erfolgen sollen.
Torjäger Albert Bunjaku hat die Ausgangsposition für sich - und wahrscheinlich auch unbewusst für einen Großteil seiner neuen Mannschaftskameraden - definiert: "Ich bin nicht in die 2. Liga gewechselt, sondern zum 1. FC Kaiserslautern."
Mit diesem Anspruch, einen Verein mit großem Namen, verpflichtender Tradition, aber auch angekratztem Image aus dem Vorjahr wieder zu neuem Glanz und neuer Blüte zurückzuführen, geht der FCK 2012/13 an den Start. Eine ebenso schwierige wie anspruchs- und reizvolle Aufgabe.

Jürgen C. Braun

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