Zeitschrift test ist am bekanntesten Stiftung Warentest: Die Verbraucherorganisation im Überblick

Berlin · Seit Jahrzehnten überprüft die Stiftung Warentest Produkte und Dienstleistungen, um die Verbraucher unabhängig darüber zu informieren. Hier finden Sie alle Infos rund um die Organisation.

Die Stiftung Warentest ist eine Verbraucherorganisation mit Sitz in Berlin. Sie testet Produkte und Dienstleistungen nach wissenschaftlichen Methoden und veröffentlicht die Ergebnisse in ihren Publikationen. Der Zweck der Stiftung ist die Förderung des Verbraucherschutzes. Sie soll Verbraucher umfassend und unabhängig informieren, wodurch sie auch bei der Kaufentscheidung unterstützt.

Die Publikationen der Stiftung Warentest: test, Finanztest, test.de und Bücher

Die älteste Publikation der Stiftung Warentest ist die Zeitschrift test, die es seit 1966 gibt. Sie erscheint in der Regel monatlich. Neben den Testberichten, die darin veröffentlicht werden, gibt es darin noch weitere Artikel für Verbraucher, zum Beispiel Tipps und Trends.

Seit 1991 erscheint zudem die Zeitschrift Finanztest. Sie dreht sich, wie der Name schon sagt, rund ums Geld. Die Themen sind zum Beispiel Versicherungen, Geldanlage, Steuern oder Recht. Auch Finanztest erscheint in der Regel monatlich.

Der Online-Auftritt der Stiftung Warentest ist im Internet unter test.de zu erreichen. Dort werden die Testergebnisse der Stiftung Warentest ebenfalls veröffentlicht. Die Stiftung Warentest ist auch in Sozialen Netzwerken aktiv, auf Facebook, Instagram, YouTube und Twitter.

Zudem veröffentlicht die Stiftung Warentest Ratgeber-Bücher zu verschiedenen Themen, zum Beispiel Gesundheit und Ernährung, Haus und Garten oder Finanzen und Recht.

Gehört Öko Test zu Stiftung Warentest?

Die Zeitschrift Öko Test sowie die Homepage oekotest.de gehören nicht zur Stiftung Warentest. Öko Test und die Stiftung Warentest sind komplett unabhängig voneinander.

Wie testet die Stiftung Warentest?

Nachdem feststeht, was getestet werden soll, wird ein Prüfprogramm entwickelt. Dann wird ausgewählt, welche Waren geprüft werden. Die Produkte werden durch anonyme Einkäufer im ganzen Land besorgt – sie gehen wie ganz normale Kunden in den Handel und kaufen die Produkte. Bezahlt wird dabei in bar oder mit Kreditkarten, die nicht der Stiftung zugeordnet werden können. Damit werden keine Kundendaten hinterlassen, die mit der Stiftung Warentest in Verbindung gebracht werden könnten.

Es gibt jedoch auch Ausnahmen von dieser Vorgehensweise, zum Beispiel bei Saisonartikeln, die vor dem Beginn der Prüfung noch nicht im Handel verkauft werden. Derartige Produkte werden von Einkäufern im Lager des Herstellers ausgewählt. Grundsätzlich verzichtet die Stiftung Warentest auf kostenlose Prüfmuster.

Sind die Waren eingekauft, wird ein externes, unabhängiges Labor ausgewählt, das diese im Auftrag der Stiftung Warentest überprüft. Die Ergebnisse werden von der Stiftung Warentest ausgewertet und die Anbieter der Waren über die Ergebnisse informiert. Schließlich werden sie redaktionell aufbereitet und veröffentlicht.

Die getesteten Produkte werden nach der Veröffentlichung der Ergebnisse nicht weggeworfen, sondern mehrmals im Jahr öffentlich online versteigert, sofern sie noch brauchbar sind.

Bei Dienstleistungen läuft der Prozess ähnlich ab. Geschulte Tester probieren diese aus, ohne sich zu erkennen zu geben. Sie verhalten sich also ebenfalls wie ganz normale Kunden.

Ist die Stiftung Warentest wissenschaftlich?

Das offizielle Leitbild der Stiftung Warentest besagt, dass die Produkte und Dienstleistungen mit wissenschaftlichen Methoden überprüft werden. Dafür kommen, wie bereits erwähnt, externe, unabhängige Institute zum Einsatz.

Welche Noten vergibt die Stiftung Warentest?

Die Stiftung Warentest vergibt Noten für die überprüften Produkte und Dienstleistungen. Sie orientieren sich am Schulnotensystem.

  • Sehr gut: 0,5 bis 1,5
  • Gut: 1,6 bis 2,5
  • Befriedigend: 2,6 bis 3,5
  • Ausreichend: 3,6 bis 4,5
  • Mangelhaft: 4,6 bis 5,5

Beliebte Tests der Stiftung Warentest: Matratzen, Fernseher, Staubsauger & Co.

Die Stiftung Warentest überprüft jährlich mehr als 30.000 Produkte. Zu den meistgelesenen test-Themen gehören laut Stiftung Warentest Matratzen, Fernseher, Staubsauger, Rasenmäher, Drucker und Geschirrspüler.

Ist die Stiftung Warentest staatlich?

Die Stiftung Warentest wurde 1964 von der Bundesrepublik Deutschland gegründet, mit der Absicht, ein neutrales Warentestinstitut zu schaffen. Stifterin und Satzungsgeberin ist also die Bundesrepublik Deutschland. Die Stiftung Warentest ist allerdings nicht staatlich, sondern eine Stiftung bürgerlichen Rechts. Die Bundesrepublik Deutschland nimmt keinen Einfluss auf die Arbeit der Stiftung Warentest.

Ist die Stiftung Warentest neutral?

Die Stiftung Warentest ist als ein neutrales Warentestinstitut gegründet worden, deshalb gilt Neutralität als ihr oberstes Gebot. Laut ihrer Satzung darf die Stiftung keine Einnahmen durch Werbeanzeigen erzielen. Sie bekommt eine jährliche Förderung aus dem Bundeshaushalt, die als Ausgleichszahlung dafür verstanden werden kann. Die Förderung macht nach eigenen Angaben der Stiftung Warentest gut drei Prozent ihrer Einnahmen aus. Die Stiftung finanziert sich ansonsten größtenteils durch den Verkauf ihrer Publikationen.

Wer kontrolliert die Stiftung Warentest?

Die Stiftung Warentest hat sowohl einen Vorstand als auch einen Verwaltungsrat und ein Kuratorium. Vorstand ist seit 2024 Julia Bönisch. Zu den Aufgaben des Verwaltungsrats gehört es, den Vorstand zu berufen und dessen Tätigkeit zu überwachen. Der Verwaltungsrat hat sieben Mitglieder. Sie werden von der Stifterin der Stiftung Warentest für vier Jahre berufen.

Das Kuratorium besteht aus 18 Mitgliedern (sechs Verbrauchervertreter, sechs Vertreter der Wirtschaft, sechs neutrale Sachverständige). Sie werden ebenfalls von der Stifterin für vier Jahre berufen. Ihre Aufgabe ist die Beratung. Das Kuratorium kann Vorschläge für Tests einbringen, aber auch Untersuchungsvorhaben widersprechen.