Stiftung Warentest deckt auf Diese Daten gibt Alexa an Amazon weiter, auch wenn Nutzer ablehnen
Berlin · Alexa, Google Assistant und Siri: Diese drei Sprachassistenten hat die Stiftung Warentest überprüft. Bei Alexa gelang es, zu entschlüsseln, welche Daten an Amazon weitergegeben werden. Dabei flogen einige Mängel auf.
„Alexaaaa, mach mal die Musik lauter!“, „Hey Siri, stell‘ mir den Wecker auf 9 Uhr“, „Ok Google, wer hat Regie im Barbie-Film geführt?“ Sprachassistenten wie diese drei von Amazon, Apple und Google sind für viele Menschen Teil des Alltags geworden. Welcher von ihnen funktioniert am besten? Das hat die Stiftung Warentest untersucht. Und dabei eine Gemeinsamkeit festgestellt: Beim Datenschutz punktet keiner der künstlichen Helfer.
So hat die Stiftung Warentest die Sprachassistenten Alexa, Google Assistant und Siri überprüft
Für ihren Test hat die Stiftung die drei Sprachassistenten Alexa (von Amazon), Google Assistant (von Google) und Siri (von Apple) auf Smartphones und smarten Lautsprechern überprüft. Dabei wurden drei Oberkategorien für die Bewertung festgelegt: Die Sprachbedienung, die Funktionen und der Basisschutz persönlicher Daten. Innerhalb dieser Kategorien wurden verschiedene Aspekte untersucht, bei den Funktionen zum Beispiel auch die Lernfähigkeit und Persönlichkeit des Sprachassistenten.
Die Tests in den Bereichen Sprachbedienung und Funktionen haben Prüfpersonen – zwei Experten und drei interessierte Nutzer – übernommen. Beim Datenschutz war das ganze allerdings nicht so einfach. Denn da galt es unter anderem, den Datenstrom zu entschlüsseln, den die Sprachassistenten an ihre Hersteller übertragen. Das geschieht bei eingeschaltetem Mikrofon.
Datenschutz bei Alexa, Google Assistant und Siri
Den IT-Experten, die für die Stiftung Warentest im Einsatz waren, gelang die Entschlüsselung bei Google Assistant und bei Siri nicht vollständig. Bei Alexa dagegen konnten sie den Datenstrom zwischen der Alexa-App und den Amazon-Servern entschlüsseln – und es flogen einige Datenschutz-Mängel auf.
Alexa überträgt demnach viele Informationen, die laut Stiftung Warentest für das Funktionieren des Sprachassistenten nicht wirklich erforderlich sind. So werden zum Beispiel die Namen der umliegenden Wlan-Netze übertragen. Und, besonders brisant: Auch das Passwort des eigenen Wlans wird weitergegeben, selbst, wenn man dessen Speicherung auf dem Amazon-Server abgelehnt hat.
Zwar in der Branche nicht unüblich, aber ebenfalls nicht verbraucherfreundlich: Die Datenschutzerklärungen von Amazon, Apple und Google haben alle drei deutliche Mängel und halten sich nicht an die gesetzlichen Vorgaben der Datenschutz-Grundverordnung, wie ein Verbraucherjurist der Stiftung Warentest erklärt.
Im Test der Stiftung Warentest schneidet Alexa am besten ab
Wer über die Probleme beim Datenschutz hinwegsehen kann und einfach nur nach einem möglichst nützlichen und gut funktionierenden Sprachassistenten sucht, ist dem Test der Stiftung Warentest zufolge mit Alexa am besten dran. Der Amazon-Sprachassistent liegt in der Gesamtwertung sowohl im Bereich der Sprachbedienung als auch bei den Funktionen vor den beiden Konkurrenten.
Der vollständige Testbericht ist in der August-Ausgabe der Zeitschrift test zu lesen sowie online auf der Homepage der Stiftung Warentest (für Teile Bezahlschranke).