Heizen Neue Wärmepumpe? Stiftung Warentest zeigt ein Klima-Problem auf

Wärmepumpen gelten als klimafreundliche Option fürs Heizen. Einige Hersteller gehen aber ein unnötiges Risiko ein. Falls etwas schiefgeht, kann das Gerät sogar das Klima belasten.

 Die Wärmepumpe wird zu einer wichtigeren Option fürs Heizen.

Die Wärmepumpe wird zu einer wichtigeren Option fürs Heizen.

Foto: dpa/Thomas Banneyer

Der Einbau einer Wärmepumpe wird durch das Heizungsgesetz der Bundesregierung attraktiver. Viele Hausbesitzer werden prüfen, ob sie zukünftig auf diese Technik zum Heizen ihrer vier Wände setzen wollen. Im ganzen Land dürfte die Zahl der Wärmepumpen in den kommenden Jahren deutlich steigen. Welche Geräte aktuell empfehlenswert sind, hat Stiftung Warentest unter die Lupe genommen.

Die gute Nachricht ist, dass die Kunden heute prinzipiell eine ausgereifte Technik erhalten. Das stellt Stiftung Warentest gleich zu Beginn eines aktuellen Vergleichs klar. Die Tester haben sechs Modelle von Luft-Wasser-Wärmepumpen unterschiedlicher Hersteller verglichen. Es ist die Technik, die in Deutschland am häufigsten eingesetzt wird.

Alle Modelle können ein Einfamilienhaus beheizen, zeigen jedoch Unterschiede bei der Effizienz. Im Vergleich zu den Schlusslichtern des Test sparen die besten Modelle also beim Heizen dauerhaft Geld.

Stiftung Warentest weist auf Klima-Risiko bei einzelnen Wärmepumpen hin

Es gibt aber noch einen weiteren Unterschied zwischen der Top-Kategorie und den hinteren Plätzen. Vier Wärmepumpen wurden mit „gut“ bewertet. Sie alle arbeiten mit dem Kältemittel Propan. Bei den beiden Schlusslichtern kommt hingegen das Kältemittel R32 zum Einsatz. Konkret sind das die Wärmepumpen von Daikin (Modell: Altherma 3 H MT + Innengerät) und Mitsubishi Electric (Modell: PUZ-WM85YAA & ERPX-YM9D Set 7.23).

Im Normalbetrieb und bei korrekter Entsorgung von Altgeräten sollte keines der Kältemittel jemals in die Umwelt entweichen. Stiftung Warentest rechnet allerdings vor, was passiert, falls es doch einmal geschieht. Propan hat demnach nur die dreifache Treibhauswirkung von CO2. Falls es aus dem Gerät entweicht, sind die Auswirkungen angesichts der Menge gering. Das Kältemittel R32 hat hingegen die 675-fache Treibhauswirkung. Würde die volle Menge aus dem Daikin-Gerät entweichen, hätte das ungefähr die Treibhauswirkung, die eine durchschnittliche Person in Deutschland pro Jahr fürs Heizen verursacht.

Wer bei der Wärmepumpe voll aufs Klima achten will, sollte sich auch über dieses Detail Gedanken machen. Technisch sei es nicht notwendig, auf ein schädlicheres Kältemittel zu setzen. Schließlich stellt Stiftung Warentest fest, dass andere Hersteller Propan nutzen und eine effizientere Wärmepumpe bauen.

Heizen mit Wärmepumpe: Der Testsieger bei Stiftung Warentest

Der Testsieger kam übrigens von der Firma Viessmann (Modell: Vitocal 250-A AWO-E-AC 251.A10). Die Gesamtnote von 2,1 ergibt sich aus guten Wertungen in allen getesteten Kategorien.

Nur in einer Hinsicht haben alle Hersteller wohl noch gleichermaßen Nachholbedarf. Dabei geht es nicht um Effizienz, die sich auf dem Bankkonto bemerkbar macht. Vielmehr geht es um den Schutz der persönlichen Daten. Alle Produkte kommen dabei nur mit der Note 3,5 davon. Die Tester waren nämlich bei keinem Anbieter zufrieden damit, wie die App des Geräts mit den Daten umgeht.

Den ganzen Test gibt es in der Oktober-Ausgabe der Zeitschrift test oder online auf der Homepage der Stiftung Warentest (Teile hinter einer Bezahlschranke).

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