Stiftung Warentest hilft Welcher Grill ist der beste für mich? Wahl zwischen Gas, Elektro und Kohle

Es gibt völlig verschiedene Grills auf dem Markt. Sie alle haben ihre eigenen Vor- und Nachteile. Stiftung Warentest stellt sie gegenüber, damit Kunden leichter herausfinden, welches Modell sie nehmen sollten.

Welcher Grill ist der beste? Tipps von Stiftung Warentest
Foto: dpa-tmn/Karl-Josef Hildenbrand

Der Sommer steht vor der Tür und mit ihm die Grillsaison. Für viele bedeutet das: gesellige Abende im Freien, der Duft von gegrilltem Fleisch und Gemüse sowie von Rauch und Gewürzen.

Was für einen Grill Sie dafür brauchen, ist aber eine sehr individuelle Angelegenheit. Für mache muss das Gerät einfach Platzsparend sein, für andere zählt der wirklich hochklassige Geschmack bei aufwendigen Zubereitungen. Wer sich einen neuen Grill zulegen will, sollte deshalb zuerst eine Grundentscheidung treffen: Möchte ich einen Gasgrill, Elektrogrill oder Kohlegrill aufstellen? Die folgenden Tipps geben Ihnen Orientierung.

Stiftung Warentest hat Vor- und Nachteile der verschiedener Grills getestet

Stiftung Warentest hat schon einige Male Bewertungen für Grills vergeben. Darüber hinaus geben die Produkttester aber auch Empfehlungen zur Auswahl des richtigen Grill-Typs. Wir fassen die Empfehlungen für sie zusammen und geben eine weitere Orientierung hinzu. Damit der gute Geschmack auch garantiert nicht zu kurz kommt, haben wir eine weitere Experten-Bewertung berücksichtigt. Das Gourmet-Magazin „Der Feinschmecker“ hat sich ebenfalls den Unterschieden zwischen Grills gewidmet und dabei natürlich auf den Genussfaktor geachtet. Welcher Grill ist nun also für wen zu empfehlen?

Der Gasgrill: Vor- und Nachteile

Gasgrills bieten eine Reihe überzeugender Vorteile, die sie zu einer beliebten Wahl für Grillfreunde machen. Bei einigen Vorteilen sind sich sowohl Stiftung Warentest wie auch der Feinschmecker einig. Kein Rauch, keine Funken und vor allem schonend für die Nachbarschaft. Einer der bedeutendsten Vorzüge ist der Kostenpunkt: Gas ist deutlich günstiger als Holzkohle. Außerdem heizt ein Gasgrill den Rost innerhalb weniger Minuten auf 250 Grad Celsius auf, was die Zubereitung schneller Speisen ermöglicht.

Wild grillen: Jäger bereitet Wild auf dem Grill zu​
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So bereitet ein Jäger Wildschweinrücken, Rehfilet und Wildbratwurst auf dem Grill zu

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Foto: TV/Christian Moeris

Ein weiterer großer Vorteil von Gasgrills ist die präzise Temperatursteuerung. Mithilfe von Reglern lässt sich die Hitze exakt einstellen. Besonders Grillwagen mit drei Brennern und Ablageflächen erlauben das Grillen in mehreren Temperaturzonen gleichzeitig, was eine große Flexibilität bei der Zubereitung verschiedener Speisen bietet. Auch in puncto Betriebskosten und Mobilität punkten Gasgrills: Eine Fünf-Kilo-Gasflasche reicht für bis zu achteinhalb Stunden Höchstleistung. Mit Gaskartuschen sind kleinere Modelle auch unterwegs einsetzbar. Darüber hinaus erzeugen Gasgrills deutlich weniger Rauch als ihre kohlebetriebenen Pendants, was besonders in dicht besiedelten Wohngebieten ein großer Vorteil ist – die Nachbarn werden nicht belästigt.

Trotz allem bietet der Gasgrill nicht nur Vorteile. Die beliebte Rauchnote die vor allem beim Kohlegrill besondere Würze verursacht, geht hier verloren. Das betonen sowohl Stiftung Warentest wie auch der Feinschmecker. Das Magazin gibt an dieser Stelle jedoch folgenden Tipp für mehr Genuss: angefeuchtete Holzchips, umhüllt von Alufolie mit einigen Löchern darin, einfach mit auf den Grill legen. Es ist zwar kein Vergleich zum Grillen mit Holzkohle, jedoch kommt man dem Raucharoma so ein kleines Stück näher. Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass Gasgrills häufig in mehreren Einzelteilen geliefert werden. Sie erfordern beim Aufbauen ein wenig handwerkliches Geschick. Negativ bewerten die Tester auch die fehlende Flexibilität der Grills. Einfach mal in der Natur oder gegebenenfalls am See mit der Familie zu grillen, ist meistens nicht möglich.

Stärken und Schwächen der Kohlegrills

Ein klarer Vorteil von Kohlegrills ist ihre Unkompliziertheit. Sie sind leicht aufzubauen und kostengünstig in der Anschaffung: Kleine Kohlegrills gibt es schon ab zehn Euro. Außerdem brillieren sie einfach durch den rauchigen Geschmack, der beim Grillen auf offenem Feuer entsteht. Da sind sich sowohl der Feinschmecker als auch Stiftung Warentest einig.

Jedoch bringt das Grillen mit Kohle auch einige Nachteile mit sich. Langfristig betrachtet ist Holzkohle teurer als Gas oder Strom. Zudem muss man Geduld mitbringen, da es rund 30 Minuten dauert, bis der Grillrost die benötigte Temperatur von 200 Grad Celsius erreicht. Die Temperatursteuerung ist oft ungenau und erfolgt über die Kohlemenge, die Höhe des Rosts oder Lüftungsklappen – was nicht immer präzise funktioniert. Wer mit einem Kohlegrill grillt, braucht also ein wenig Gefühl. Eine Kohleladung reicht meist nur für etwa eineinhalb Stunden Grillvergnügen, was die Nutzungsdauer einschränkt. Der entstehende Rauch kann Nachbarn belästigen und nach dem Grillen muss die Asche entfernt werden, was zusätzlichen Aufwand bedeutet.

Der Elektrogrill: Die Meinungen gehen auseinander

Er bietet in der Bewertung von Stiftung Warentest eine hervorragende Alternative für das Grillen in Küchen oder auf Balkonen. Das gilt besonders, wenn Sie Rücksicht auf die Nachbarn nehmen müssen. Elektrogrills sind äußerst praktisch und benutzerfreundlich, da sie sich schnell auf die gewünschte Temperatur aufheizen. Bei diesen Modellen wird nicht mit einem offenen Feuer gegrillt, was das Grillen deutlich sicherer macht. Die Temperaturregelung ist ebenfalls einfach und präzise zu handhaben, was gleichmäßiges Garen ermöglicht.

Elektrogrills haben jedoch in der Bewertung des Feinschmeckers am meisten Kritik bekommen. Nicht nur wurde die Abhängigkeit von Steckdosen betont, sondern auch das erneut fehlende Raucharoma sowie die Temperaturschwankungen bei Speisen die über einen längeren Zeitraum hinweg gebraten werden müssen. Um ein paar Würstchen aufzulegen eignet sich dieser Grill vollkommen, soll es aber mal etwas größeres und anspruchsvolleres sein, rät das Gourmet-Magazin vom Elektrogrill ab. Stiftung Warentest betont ebenfalls: Im Vergleich zu Gasgrills können sie nicht die gleiche hohe Hitze erzeugen, und erneut fehlt das typische Raucharoma. Elektrogrills sind in ihrer Leistung begrenzt, was bedeutet, dass sie bei großen Grillfesten möglicherweise nicht ausreichen.

Tests haben gezeigt, dass Elektrogrills gute Resultate bringen können, insbesondere bei weniger aufwendigen Menüs. Für den anspruchsvollen Genuss beim Grillen sind sie aber sicher nicht die erste Wahl.

Letzte Testurteile von Stiftung Warentest

Testsieger von Stiftung Warentest waren 2023 der Grill­wagen Rösle Videro Pure G3 für knapp 500 Euro. Der beste Tisch­grill aus dem Test 2019 war der Weber Q 1200 für 288 Euro.