Vereiste Scheiben, zugefrorene Autotür Mit Hilfe einfacher Hausmittel: Wie man das Auto schnell eisfrei bekommt

Service | Trier · Wie man das Auto in der Winterzeit schnell eisfrei bekommt - und von welcher Methode man unbedingt die Finger lassen sollte.

Am frühen Morgen ein vereistes und mit Schnee bedecktes Auto vorzufinden, ist in den Wintermonaten keine Seltenheit.

Foto: dpa-tmn/Hauke-Christian Dittrich

Eisregen, Schnee und Frost: Die Wetteraussichten sind für Autofahrer momentan alles andere als erfreulich. Mit dem neuerlichen Wintereinbruch steht für Menschen mit Auto das morgendliche Eiskratzen wieder an der Tagesordnung. Bei den aktuellen Temperaturen kann sich das schnell zu einer echten Qual entwickeln.

Um sich die morgendliche Prozedur zu erleichtern, raten die Experten des Automobilclubs ADAC grundsätzlich Eiskratzer aus Kunststoff zu verwenden, die eine Sägezahnkante zum Entfernen von dicken Eisschichten und eine glatte Eisschabekante besitzen. Verzichten sollte man hingegen auf Produkte mit Metallschaber. Diese könnten bei unvorsichtiger Handhabung leicht die Scheibe und gegebenenfalls den Lack zerkratzen.

Neben dem richtigen Eiskratzer gibt es aber auch die Möglichkeit, einfache Hausmittel auszuprobieren, mit denen man sich in puncto Eiskratzen schnell Abhilfe verschaffen kann.

Autoscheiben von Eis befreien: So geht’s mit einfachen Hausmitteln

Ein Hausmittel um die Autoscheiben von Eis zu befreien ist eine einfache Salzwasserlösung. Diese verteilt man am Vorabend mit einem Schwamm auf der Autoscheibe, am nächsten Morgen lässt sich die Windschutzscheibe dann dank der Lösung besser enteisen.

Ein anderes Hausmittel ist ein selbst hergestelltes Enteiser-Spray. Dafür braucht es lediglich Essig und Wasser, welches man im Verhältnis 3:1 (Essig: drei Teile, Wasser:1 Teil) mischt und anschließend in eine Sprühflasche füllt. Ähnlich wie bei der Salzwasserlösung sprüht man dieses am Vorabend auf die Windschutzscheibe beziehungsweise Autofenster und kann sich am nächsten Morgen über eisfreie Autofenster freuen. Wer es am Vorabend nicht schafft, kann die Mischung auch am nächsten Morgen auf die vereisten Scheiben sprühen: Der Frost sollte sich in kurzer Zeit verabschieden.

Man sollte allerdings bedenken, dass beide Hausmittel nur bei gemäßigten Minustemperaturen funktioniert. Das selbstgemachte Enteiserspray ist für kalte Temperaturen grundsätzlich etwas besser geeignet, da das Essig-Wasser-Gemisch eine niedrigere Gefriertemperatur aufweist als Wasser. Alternativ kann man natürlich auch Enteisersprays aus dem Baumarkt verwenden.

Vereistes Auto frei bekommen: Hände weg von dieser Methode

Man hört allerdings auch immer wieder von einer Methode, um die Scheiben eisfrei zu bekommen, von der Experten jedoch abraten. Dabei geht es um den vermeintlichen „Trick“, einfach heißes Wasser über die vereiste Stelle schütten. Dabei ist das eine Idee, von der man definitiv besser die Hände lässt. Laut dem Automobilclub ADAC könnte die Windschutzscheibe wegen des Temperaturunterschieds im schlimmsten Fall nämlich springen und müsste ausgetauscht werden.

Übrigens, wer im Winter mit festgefrorenen Scheibenwischern zu kämpfen hat, findet hier Ratschläge, wie sich das vermeiden lässt.

Autotür zugefroren: So bekommt man sie wieder auf

Neben festgefrorenen Scheibenwischern kann es im Winter auch immer wieder dazu kommen, dass die Autotür zufriert. Laut den Experten des ADAC sollte man in dem Fall als Erstes prüfen, was genau zugefroren ist: Sind die Gummidichtungen der Tür aneinander festgefroren oder ist das Türschloss vereist?

Hat man ein Auto mit Zentralverriegelung, kann man das leicht nachprüfen, indem man versucht, den Schlüssel in das Schloss zu stecken. Lässt er sich drehen, die Tür geht aber dennoch nicht auf, dürfte das Problem bei den Gummiumrandungen an der Tür liegen. Kann man den Schlüssel hingegen nicht ins Schloss stecken, ist das Türschloss vereist.

Was also tun? Der ADAC rät, von außen zunächst vorsichtig gegen die Autotür zu drücken. So lässt sich mit etwas Glück das Eis aus den Zwischenräumen der Dichtungen lösen. Alternativ kann man versuchen, sanft gegen das Türblech klopfen.

Oder man probiert es mit einer anderen Autotür. Kann man die Beifahrertür öffnen, sollte man versuchen darüber ins Auto zu klettern und die Fahrertür vorsichtig von innen zu öffnen. Ist das allerdings nicht möglich, darf man nicht losfahren - schließlich muss sich die Fahrertür für Hilfeleistungen nach einem möglichen Unfall auch von außen öffnen lassen.

Was man auf keinen Fall machen sollte: die zugefrorene Autotür mit Gewalt versuchen aufzumachen. Wenn die Gummidichtungen der Tür und der Karosserie aneinander festgefroren sind, kann das Material reißen und muss in der Werkstatt ersetzt werden. Zudem könnte es Beschädigungen der Tür oder des Türgriffs kommen.

Auto im Winter: Eiskratzen ist Pflicht, sonst droht Bußgeld

Auch wenn Eiskratzen im Winter zu den eher lästigen Tätigkeiten gehört, sollten sich Autofahrerinnen und -fahrer nicht der Versuchung hingeben, das Auto einfach mit laufendem Motor warmlaufen und Eis und Schnee dadurch einfach freischmelzen zu lassen.

Laut der Straßenverkehrsordnung (StVO) darf man in Deutschland nämlich nicht nur unnötigen Lärm oder Umweltbelastungen sorgen. In Paragraf 30 heißt es dazu unter anderem: „Bei der Benutzung von Fahrzeugen sind unnötiger Lärm und vermeidbare Abgasbelästigungen verboten. Es ist insbesondere verboten, Fahrzeugmotoren unnötig laufen zu lassen (...)“. Wer dagegen verstößt, muss mit einem Bußgeld rechnen.

Ebenfalls zur Kasse gebeten wird übrigens, wer sich damit begnügt, nur einen kleinen Teil der Autoscheiben (“Guckloch“) freizukratzen. Als Autofahrer sollte man bei allen Scheiben freie Sicht haben - wer die nicht hat, muss laut ADAC mit einem Bußgeld von 10 Euro rechnen.