Spielzeug-Test Playmobil vs. Lego – Welche Adventskalender haben 2023 mehr zu bieten?

Es ist die ewige Glaubensfrage im Kinderzimmer. Die einen wollen Playmobil, die anderen wollen Lego – und manche finden beides super! Grund genug für einen kniffligen Vergleich: Wer bietet mehr bei den Adventskalendern?

Adventskalender 2023: Hat Lego mehr zu bieten als Playmobil?
Foto: TV/Robert Märländer

Vermutlich werden die Kinder auch in diesem Jahr vor einer schwierigen Entscheidung stehen. Die Adventskalender der großen Spielzeug-Hersteller locken mit einem breiten Angebot.

Schon beim Angebot von Lego kann man darüber staunen, dass es fünf unterschiedliche Kalender gibt. Bei Playmobil sind es sogar deutlich mehr. Der offizielle Online-Shop listete zum Herbstanfang elf verfügbare Adventskalender auf. In beiden Fällen gibt es einerseits generische Themen aus der Spielzeugwelt und andererseits Lizenzen von großen Film-Reihen. Bei Lego findet man Harry Potter, Star Wars und Marvel. Bei Playmobil sind es Asterix und Back to the Future.

Wir haben uns mehrere Kalender angesehen und genau unter die Lupe genommen. Dabei konnten wir herausfinden, wo die Adventskalender jeweils ihre Stärken haben. Die Entscheidung für einen der Kalender könnte dadurch einfacher werden.

Was haben die Playmobil-Adventskalender 2023 zu bieten?

Für unseren Vergleich haben wir zwei sehr unterschiedliche Playmobil-Produkte ausgesucht. Zum einen betrachten wir den Adventskalender „Horses of Waterfall“, der deutlich für Mädchen mit Vorliebe für Pferde gestaltet ist. Zum anderen nehmen wir den Adventskalender „Museumsdiebstahl“ unter die Lupe. Bei diesem geht es darum, dass die Polizei es mit einem Einbrecher zu tun bekommt. Die unverbindliche Preisempfehlung von Playmobil liegt in beiden Fällen bei 24,99 Euro.

Playmobil-Adventskalender „Horses of Waterfall“ – was ist drin?
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Der Playmobil-Adventskalender „Horses of Waterfall“ – So sieht der Inhalt aus

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Foto: TV/Torben Witek

Beim Inhalt fällt auf, dass jeweils ein Großteil des Kalenders einem erkennbaren Thema folgt. Beim Pferde-Adventskalender stehen zwar nicht nur Pferde im Mittelpunkt, aber es geht daneben zumindest ganz klar um Tiere, sowohl als Wildtiere als auch als Haustiere. Beim Polizei-Adventskalender stammt auch nicht jedes Teil aus der Welt der Gesetzeshüter. Aber die Anleihen aus anderen Playmobil-Spielwelten haben zunächst eine Verbindung zum Museumsdiebstahl. Es gibt allerhand Dinge, die der Räuber klauen kann.

Ein Action-Feature mit Katapult-Effekt sorgt dafür, dass im Museum das Gefühl entsteht, hier hätten die Ganoven so richtig was in die Luft gesprengt. Beim Pferde-Adventskalender gibt es neben dem großen Pferd und einem Fohlen auch noch einen ziemlich großen Pferdeschlitten, auf dem Playmobil genug Platz für diverse Inhalte aus dem Kalender eingeplant hat. Die Konzepte wirken auf jeden Fall durchdacht.

Playmobil-Adventskalender „Museumsdiebstahl“ – Das ist drin
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Der Playmobil-Adventskalender „Museumsdiebstahl“: Wir zeigen, was drin ist

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Foto: TV/Torben Witek

Wichtig sind für beide Themen auch die Kulissen aus stabiler Pappe, die mitgeliefert werden. Sie geben die Möglichkeit, den Inhalt sinnvoll zu arrangieren und bringen sofort etwas Leben in die Szenerie, besonders wenn das Kind zu Anfang noch nicht viel aus dem Playmobil-Adventskalender heraus geholt hat. Der Aufbau dieser Pappe ist leider kein großer Spaß und die Abbildungen der Anleitung helfen nicht so sehr, wie man es sich wünschen würde. Die Anleitungen an sich haben auch noch ein weiteres Problem. In dem kleinen Heft erfährt man genau, was an welchem Tag hinter den Türchen steckt. Ganz ignorieren kann man das Heft aber auch nicht, denn zumindest beim Museumsdiebstahl muss man auf jeden Fall nachsehen, wie das zentrale Action-Feature dieses Adventskalenders zusammengebaut wird. Dafür könnte Playmobil sicher eine bessere Lösung finden.

Letztlich fällt noch eine deutliche Schwäche ins Auge. Beim Museumsdiebstahl gibt es gerade einmal zwei Figuren, nämlich einen Polizisten und einen Räuber. Zu den Pferden gibt es nur eine Figur. Das fühlt sich insgesamt viel zu wenig an. In beiden Kalendern findet man nämlich auch Kleinkram, der vielleicht für einen Moment ganz lustig ist, aber im Grunde völlig verzichtbar ist. Solange man verschmerzen kann, dass Playmobil ganz stark bei den Figuren geizt, gibt es trotzdem allerlei nette Sachen für die Spielzeugkiste.

Was haben die Lego-Adventskalender 2023 zu bieten?

Die vergleichbaren Produkte von Lego sind der City Adventskalender und der Friends Adventskalender für jeweils 26,99 Euro. Hier gibt es kein so klar definiertes Thema wie den Polizeieinsatz oder die Pferde im Winter. Man erkennt aber trotzdem, worum es geht.

Lego City Adventskalender 2023 – das steckt alles drin​
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Lego City Adventskalender 2023 – das steckt alles drin

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Foto: TV/Robert Märländer

Bei Friends ist es das Jahr der Tiere. Vom Hund bis zum Hasen enthält der Kalender insgesamt acht kleine Tiere hinter den 24 Türchen. Die beeindruckende Größe der Playmobil-Tiere erreichen sie nicht. Im direkten Vergleich wirkt der Inhalt eines Lego-Türchens plötzlich sehr winzig. Auch gibt es im Kalender nur zwei Minifiguren. Der Rest sind Kleinigkeiten, die aus Lego-Steinen gebaut werden. Die Mädchen, die hier die klare Zielgruppe sind, müssen schon sehr wild auf die Mini-Tierchen sein, damit dieser Adventskalender etwas taugt.

Beim City Adventskalender wird Lego ein bisschen weihnachtlicher. Ein Weihnachtsbaum wird gebaut, ein Weihnachtsmann taucht am Ende auf und insgesamt ist alles stärker auf den Winter zugeschnitten. Hier gibt es dann auch endlich mehr Spielspaß, man darf sich an acht Tagen auf eine Minifigur freuen. Die kleinen Lego-Modelle sind zumindest teilweise auf die Minifiguren abgestimmt. So kann beispielsweise der Eishockeyspieler auch noch auf ein Tor schießen, das es als Mini-Bausatz gibt. Dieser Lego-Adventskalender ergibt deshalb insgesamt durchaus Sinn.

Lego Friends Adventskalender 2023 – das steckt alles drin​
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Lego Friends Adventskalender 2023 – das steckt alles drin

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Foto: TV/Robert Märländer

Lego versucht sich außerdem auch an einer Spielfläche für die Kalender-Inhalte. Die Front der Kalender lässt sich dafür hinunter klappen. Der Aufdruck passt zum Thema des jeweiligen Kalenders. Wo aufwendig wie bei Playmobil ist die Gestaltung aber bei Weitem nicht.

Insgesamt geht es bei den Lego-Adventskalendern darum, mit ein paar Steinen lustige Kleinigkeiten zu bauen. Es gibt dadurch immer etwas Material für die eigenen Bauprojekte der Kinder. Neue Minifiguren für ein spannendes Spielerlebnis gibt es hingegen nicht immer in ausreichender Zahl.

Mehr Details zu den Lego-Adventskalendern erfahren Sie auch in einem gesonderten Artikel auf Volksfreund.de.

Wo liegen die Stärken von Playmobil und Lego?

Insgesamt überzeugt Playmobil mit der klaren thematischen Ausrichtung der Kalender. Schon in der ersten Woche haben die Kinder viel für den Spielspaß beisammen. Natürlich gibt es auch manchmal Tage, an denen plötzlich wenig hinter dem Türchen steckt. Aber zumindest gehört vieles sinnvoll zum restlichen Inhalt. Falls sich ein Kind also für eine der angebotenen Themenwelten begeistert, kann mit einem Playmobil-Adventskalender nicht viel schief gehen.

Wenn es etwas zum Bauen sein soll, führt an Lego kaum ein Weg vorbei. Hier ist aber die Auswahl des richtigen Produkts sehr wichtig. Denn der Inhalt ist nicht bei allen Adventskalendern gleichwertig. Außerdem gibt es nicht zwangsläufig ein ganz klares Thema, das sich durch die 24 Tage zieht. Das ist noch am ehesten der Fall, wenn man einen Adventskalender mit großer Filmlizenz von Star Wars, Marvel oder Harry Potter kauft. Dann steigt der Preis aber auch sehr deutlich auf 37,99 Euro.

Fazit: Es ist ein Punktsieg für Playmobil. Auch bei diesem Hersteller ist nicht alles an den Adventskalendern super. Sie wirken aber durchdachter und aufwendiger gestaltet. Wer unbedingt etwas Bauspaß haben will, kommt an Lego nur schwer vorbei. Ob sich der Preis für das Produkt lohnt, ist zwischen den einzelnen Lego-Kalendern aber extrem unterschiedlich.

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