Auspacken und bauen Adventskalender für Männer: Ist das ein heißer Tipp für Bastler?
Für Fans von Rennwagen oder Traktoren haben wir uns die passenden Produkte zur Adventszeit angesehen. Die Frage ist: Was können diese Adventskalender, die einen durchaus höheren Preis haben?

Adventskalender für Männer: Traktor und Rennauto bauen
Fast jeder, der nach Adventskalendern für Männer stöbert, dürfe diese Produkte bereits gesehen haben. Früher oder später tauchen fast immer die Fahrzeuge der Firma Franzis auf. Zahlreiche Kult-Autos hat es in dieser Produktreihe schon gegeben und auch jetzt sind noch mehr Adventskalender im Programm als wir für Sie testen konnten. Vom Porsche 911 bis zum Fiat 500 reicht die Auswahl der Modell, die als kleiner Bausatz hinter 24 Türen stecken.
Für unseren Test hatten wir nun zwei aktuelle Kalender auf dem Tisch. Einmal gibt es eine Hyundai-Rennwagen mit der zusätzlichen Lizenz der Fernsehsendung „Grip – Das Motormagazin“. Die Preisempfehlung des Herstellers beträgt 64,95 Euro. Zum anderen haben wir einen Fendt 313 Vario. Dieser Traktor kostet 119,95 Euro und ist damit wohl unangefochten das Spitzenmodell. Man merkt schon jetzt, warum die Online-Händler hier gerne die Kategorie „Adventskalender für Männer“ wählen und diese Produkte auch im Modellbau ansiedeln. Letzteres stimmt allerdings nur teilweise, wie wir sehen werden.
Was steckt drin in so einem Modellbau-Adventskalender für Männer?
Wenn ein Adventskalender 120 Euro kostet, steht natürlich die Frage im Raum, was man eigentlich im Karton finden wird. Ein einfaches Modell des gleichen Fendt-Traktors können Freunde von Fahrzeugmodellen auch für etwas weniger als den halben Preis bekommen, zeigt eine schnell Recherche. Tatsächlich steckt aber noch einiges mehr im Adventskalender und es ist bei weitem nicht damit getan, sich das quasi fertige Modell einfach nur hinzustellen.
Wir haben zunächst den „Rallye, Racing, Tuning“-Adventskalender geschnappt, um den Rennwagen zu bauen. Hier zeigt sich bereits, was in jedem dieser der Adventskalender Standard ist: Neben dem Modell, das in mehreren Teilen zum Zusammenbauen geliefert wird, gibt es einige Extras. Unter dem Podest für das Fahrzeug befindet sich jeweils ein Soundmodul, das auf Knopfdruck einen überzeugenden Sound des Motors bei einer echten Fahrt liefert. Beim Fendt gibt es für den höheren Preis auch noch dekorative Beleuchtung durch LEDs dazu. Ein kleiner Hintergrund für die Präsentation lässt sich auch noch auf das Podest aufstecken und ein paar sonstige Kleinigkeiten mit der entsprechenden Grip- oder Fendt-Lizenz sind zusätzlich beigelegt.
Ein unerwartet wichtiges Element dieser Kalender sind außerdem die Begleitbücher, die keineswegs nur für die Bauanleitung da sind. Vielmehr gibt es an jedem Tag spannendes Wissen aus der Welt des Motorsports oder eben aus der langen Geschichte der Firma Fendt. Gut geschriebene kurze Texte sind mit ansprechenden Bildern angereichert. Hier hat man für die Fans der Fahrzeuge etwas Schönes zusammengestellt. Das macht Spaß beim Angucken.
Rennwagen im Adventskalender: Entspannter Aufbau
Das absolut Wichtigste bleiben natürlich trotzdem die Fahrzeuge. Der Hyundai wird im Maßstab 1:43 geliefert, was einer Länge von knapp unter elf Zentimetern entspricht. Der Aufbau ist nicht schwierig. Ein paar größere Teile müssen an mehreren Tagen verschraubt bzw. zusammengesteckt werden. Erst am 24. Dezember kommt die Endmontage, bei der es dann recht viel zu tun gibt. Das Auto wird mit tadelloser Lackierung geliefert. Sogar die Rennreifen tragen das Aufgedruckte Logo von Goodyear. Optisch ist es ein Volltreffer.
Nur einmal wurde die Freude kurz getrübt. Einer der Außenspiegel brach beim Hochheben der Karosserie ab. Vermutlich ein Produktionsfehler oder eine Beschädigung beim Transport. Auf der anderen Seite hält der Außenspiegel nämlich bombenfest und könnte nur mit Vorsatz abgelöst werden. Falls auf diese Art mal etwas schief läuft, hat der Hersteller ein passendes Kontaktformular für Ersatzteile. Diesen Service haben wir nicht getestet. Es reichte vorerst ein Tropfen Sekundenkleber, um den Schaden zu beheben.
Natürlich ist auch ein bisschen Firlefanz dabei. Zum Beispiel braucht niemand ernsthaft winzige Aufkleber der Sendung „Grip“. Aber so ist das wohl bei Adventskalendern. Man kann nicht an jedem Tag ein halbes Auto bekommen.
Am Ende steht dann die Rennmaschine auf ihrem Podest und auf Knopfdruck kommt ein schöner Sound aus dem Lautsprecher. Ein gutes Ergebnis für einen überschaubaren Aufwand beim Bau. Auch wenn man hier wohl irgendwie von Modellbau sprechen könnte, ist es doch eher ein entspanntes Zusammensetzen nicht allzu vieler Teile. Man lehnt sich aber nicht zu weit aus dem Fenster, wenn man jetzt sagt: Natürlich ist das ein Adventskalender für Männer, zumindest was die vorhersehbare Zielgruppe angeht.
Fendt-Traktor im Adventskalender: Jetzt gibt’s richtig was zu tun
Dieser Eindruck hat sich beim Fendt wiederum ein Stück weit geändert. Denn bei diesem Adventskalender gibt es wirklich an fast jedem Tag etwas zu basteln. Das Modell kommt im Maßstab 1:32 und hat mit Anbauten eine Länge von knapp 16 Zentimetern. Die Zahl der großen Bauteile schießt deutlich in die Höhe, wenn man den „Grip“-Kalender zum Vergleich nimmt. Einmal mehr ist alles sehr gut verarbeitet, die Lackierung ist fehlerfrei und vor allem setzt man nun zahlreiche größere Metallteile zusammen, die ein richtig massives Modell formen.
Jetzt entsteht so richtig das Gefühl von Bastelarbeit, denn es gibt ständig etwas zu Verschrauben – sowohl am Traktor als auch am Podest, in dem mehr elektronische Spielerei steckt als beim preisgünstigeren Kalender. Das einzige Problem bei der ganzen Sache taucht letztlich am Traktor-Modell selbst auf. Vielmehr ist es das mitgelieferte Werkzeug, das der Aufgabe nicht mehr gewachsen ist. Man verschraubt so viele Metallteile, dass der kleine Schraubendreher von der Belastung am Kopf deformiert wird. Plötzlich geht nichts mehr. Für einen Moment hilft der Schraubendreher aus dem anderen Kalender. Doch dann ist auch mit diesem nichts mehr zu machen und das heimische Werkzeug muss aushelfen. Am Traktor selbst wackelt letztlich nur noch der Auspuff, wenn man das Modell bewegt. Vielleicht war die Schraube, die das Bauteil hält, auch vom Schraubendreher beschädigt worden. Fester lässt sie sich jedenfalls nicht mehr ziehen.
Am Ende ist das irgendwie egal. Denn dekorativ ist der Fendt auf jeden Fall, wenn er so dasteht, der Motorensound ertönt und man die LEDs zur Zierde einschaltet. Bei diesem Adventskalender – der auch eindeutig für Männer als Zielgruppe gemacht ist – bleibt das angenehme Gefühl zurück, dass man beim Aufbau etwas geleistet hat.
Was bekommt man nun also mit diesen Produkten aus dem Hause Franzis? Vor allem erhält man sehr gut aussehende Modelle, bei denen man natürlich viel mehr selbst machen kann als bei fertig gekauften Autos für die Vitrine. Die Begleitbücher sind wirklich nicht zu verachten und sind ein ganz wesentlicher Bestandteil der Adventskalender. Am Ende erscheinen sogar 120 Euro als Preis für das Spitzenmodell realistisch. Etwas günstiger bekommt man die Produkte im Handel natürlich immer.
Richtig gute Adventskalender für Männer?
Raum für Verbesserungen gibt es trotzdem. Das bezieht sich einerseits auf das Werkzeug, das weiter oben bereits angesprochen wurde. Außerdem müssen wir über das Panorama für das Postest der Fahrzeuge reden. Da es aus Pappe besteht und gefaltet aus dem Adventskalender kommt, wirkt dieses Element viel billiger als es sein müsste. Das ist den hochwertigen Modell nicht angemessen. Für ein wertiges Gefühl beim Bauen wäre es auch schöner, wenn sich der Name des Fahrzeugs auf dem Podest aufdrucken ließe. Bei den aktuellen Kalendern müssen die Baumeister stattdessen selbst einen Aufkleber anbringen.
Wer über solche Kritikpunkte hinwegsehen kann, ist mit diesen Adventskalendern für Männer gut bedient. Zumindest dann, wenn man das persönliche Lieblingsfahrzeug im verfügbaren Sortiment findet.