Mehr als ein Löschzug

LEIWEN. Etwas mehr als 90 Jahre sind vergangen, seit im Jahr 1914 die Freiwillige Feuerwehr Leiwen gegründet wurde. Vielfältig waren und sind die Aufgaben der Wehr, und vieles hat sich seit der Gründerzeit sowohl bei den Mitgliedern als auch bei der Ausrüstung getan.

"Ein großes Fest wollten wir im vergangenen Jahr zu unserem Jubiläum nicht feiern", sagt Wehrführer Hans-Peter Junk. Das soll dann aber in zehn Jahren auf jeden Fall stattfinden. In Leiwen können sich die 1600 Einwohner auf 35 aktive Feuerwehrleute, unter ihnen drei Frauen, verlassen. Wehrführer Junk erläutert: "In der Hochsaison beherbergt Leiwen zusätzlich rund 3200 Gäste. Ihre Sicherheit zu gewährleisten, ist für uns als Feuerwehr eine besondere Herausforderung." Rund 30-mal im Jahr rücken die Feuerwehrleute aus, um getreu ihrem Wahlspruch "Retten, Löschen, Bergen, Schützen" zu helfen. Dabei nehmen es die Frauen und Männer mit Bränden auf, helfen bei technischen Notlagen und sind auch bereit, gegen das Mosel-Hochwasser anzukämpfen. "In Leiwen haben wir damit allerdings nicht so große Probleme," sagt Wehrführer Junk. Allerdings stand im Dezember 1993 beim so genannten Jahrhunderthochwasser auch der Feuerwehr selbst die Mosel etwa einen Meter hoch im Gerätehaus.Intensive Nachwuchsförderung

Neben der Bewältigung aller Aufgaben in der Heimatgemeinde hat die "Schwerpunktwehr Brandschutz" bei Alarmierungen im unteren Bereich der Verbandsgemeinde Schweich auszurücken. Sobald es in den Gemeinden Köwerich, Thörnich und Detzem, aber auch auf der anderen Moselseite in Klüsserath, Ensch und Schleich brennt, werden die Feuerwehrleute aus Leiwen mit der örtlichen Wehr automatisch von der Rettungsleitstelle Trier alarmiert. Für diese Aufgaben stehen der Leiwener Wehr ein 2400 Liter "wasserführendes" Tanklöschfahrzeug, ein Löschgruppenfahrzeug und ein Mehrzweckfahrzeug zur Verfügung. Die Leiwener Feuerwehr gliedert sich in verschiedene Abteilungen. Neben den aktiven Feuerwehrleuten gibt es die Alterskameraden, einen Förderverein und eine Jugendfeuerwehr. Die Verantwortlichen legen insbesondere auf die Arbeit mit den Mädchen und Jungen in der Jugendfeuerwehr Wert. Denn aus deren Reihen sind bereits sechs Mitglieder in die aktive Wehr nachgerückt. Die Jugendwarte Jürgen Schneider und Ralf Grub kümmern sich deshalb einmal in der Woche intensiv um den Nachwuchs. Neben der feuerwehrtechnischen Ausbildung und Schulungsabenden stehen auch Spieleabende, Zeltlager oder Ausflüge auf dem Programm. Interessierte Kinder ab neun Jahren können bei der Jugendfeuerwehr mitmachen. Mit dem vollendeten 16. Lebensjahr können sie dann in die "richtige" Feuerwehr überwechseln. Doch auch dort gilt nach Auskunft von Wehrführer Junk, bis sie 18 Jahre alt sind und die erforderlichen Lehrgänge haben: "Die Mitarbeit und Hilfe endet vor dem Gefahrenbereich."Ständiges Training

Um die notwendige Routine im Umgang mit Material und Fahrzeugen zu erlangen, sind die Feuerwehrleute ständig im Training. Einer zweijährigen Grundausbildung schließen sich spezifische Lehrgänge zum Maschinisten, Truppführer, Atemschutzgeräteträger oder Funker an. "Diese Lehrgänge können in der Regel innerhalb der Verbandsgemeinde Schweich absolviert werden", sagt Junk. Für alle weiterführenden Lehrgänge sei die Landesfeuerwehrschule in Koblenz zuständig. Finanziell unterstützt wird die Wehr regelmäßig vom Förderverein. Mit dessen Hilfe kann sie ihre Ausrüstung vervollständigen.

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