Dreister Diebstahl bei einem Vorzeigeprojekt: Metalldiebe sind in der Nacht auf den vergangenen Sonntag auf das Gelände des Langsurer Solarparks gedrungen. Zuerst schnitten sich die Diebe ein Loch in den Maschendrahtzaun, dann machten sie sich über die Kupferkabel an den Solarmodulen her, die den Sonnenstrom zu den Wechselrichtern und Verteilern leiten. Mehrere Hundert Kabel knipsten sie ab, insgesamt erbeuteten sie laut Polizei "mehrere Kilometer Kupferkabel".

Der Wert des Kupfers: einige Hundert Euro. Doch der Schaden an der Solaranlage ist wesentlich größer. Die Polizei geht von Zerstörungen in Höhe von mehreren Zehntausend Euro aus.

"Das ist der erste Einbruch auf diesem Gelände", sagt Carsten Grasmück von den Stadtwerken Trier (SWT), denen die Anlage gehört. Laut Grasmück wurde der Schaden am Montagmorgen über ein computerbasiertes Überwachungssystem festgestellt und dann vor Ort in Augenschein genommen. "Stromausfälle gab es keine", sagt Grasmück gegenüber Volksfreund-Online. Lediglich die Einspeisung der Solaranlage in das lokale Stromnetz sei reduziert worden.

Die SWT wollen die Anlage schnellstmöglich wieder in Betrieb nehmen. Anfang Mai soll sie wieder vollständig am Netz sein. Der Solarpark liegt an einem Hang im Sauertal nahe der Autobahn 64 Luxemburg-Trier. 13.000 Solarmodule produzieren dort seit Mai vergangenen Jahres zu drei Megawatt - Öko-Strom für 850 Haushalte.

Die Kriminalpolizei hat Ermittlungen aufgenommen. Die Polizisten gehen davon aus, dass die Diebe zum Abtransport des Kupfers ein größeres Fahrzeug benutzt haben. Zeugen, die im Bereich des Solarparks Langsur verdächtige Personen oder Fahrzeuge gesehen haben, sollen sich bei der Kripo unter Telefon 0651/97792290 melden.