Aktienmarkt im Halbschlaf

Die Indizien, dass die US-Notenbank in den kommenden Monaten ihre expansive Geldpolitik zumindest ein wenig zurückfahren wird, verdichten sich. Für die internationalen Börsen mag das eine schlechte Nachricht sein, doch der Schritt ist wichtig und richtig. Derzeit kauft die Fed jeden Monat Anleihen in einem Volumen von 85 Milliarden US-Dollar. Das sind etwa 64 Milliarden Euro.

Dem Handelsblatt sagte der US-Notenbanker Richard Fisher, man solle im September mit der Reduzierung der Anleihekäufe beginnen, denn die Risiken der Maßnahmen seien höher als ihr Nutzen.
Die hohe Liquidität, die die US-Notenbank so in die Märkte schießt, soll vor allem die US-Konjunktur stützen.
Nun kommen aber aus der Wirtschaft vermehrt positive Signale zurück. Die amerikanischen Arbeitslosenzahlen sind nicht so stark gestiegen, wie die Experten befürchtet haben.

Auch aus China kommen erfreuliche Signale: Die chinesische Handelsbilanz hat sich verbessert, ein Indiz, dass die Konjunktur in der weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft wieder an Dynamik gewinnt. Zudem ist die Inflationsrate in China nur verhalten gestiegen, und die Daten aus der Wirtschaft sind wieder gut. Die Industrieproduktion stieg so stark wie seit Ende 2012 nicht mehr.

Auch den Euro-Ländern trauen immer mehr Experten zu, dass sie ihre Schuldenkrise langsam in den Griff bekommen. Auch Fed-Experte Fisher ist für Europa vorsichtig optimistisch, sieht aber ausgerechnet für Frankreich die größte Unsicherheit. Die guten Daten aus den Vereinigten Staaten und aus China haben am deutschen Aktienmarkt keine Bewegung ausgelöst. Händler sprechen sogar davon, dass der Markt im Halbschlaf ist.

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