Alles abgegrast

Der Landtag hat etliche Fachausschüsse. Wenn es um Bildung, Finanzen, Soziales, Justiz, Wirtschaft, Europa, die Medien oder um Innenpolitik geht, sitzen dort jeweils die Experten der drei Fraktionen von SPD, CDU und Grünen.

Etliche von ihnen haben oft schon die Augen verdreht, wenn sie nur die Tagesordnung erblickt haben: Nürburgring, Nürburgring, immer wieder Nürburgring. In fast allen Ausschüssen. Und in den Plenarsitzungen. Urplötzlich hat das kollektive Stöhnen aber - mit Ausnahme bei der oppositionellen CDU natürlich - aufgehört. Infrastrukturminister Roger Lewentz, am meisten betroffen, frohlockt, zum ersten Mal seit mehr als drei Jahren habe er im Innenausschuss nicht über dieses Thema reden müssen. Damit, dass Ministerpräsidentin Malu Dreyer und die SPD das Thema kürzlich beim Landesparteitag einfach für erledigt erklärt haben, hat der Ring-Stopp nichts zu tun. Sondern damit, dass es keine äußeren Einflüsse wie einen Beschluss der EU-Kommission oder ein Gutachten des Rechnungshofes mehr gibt. Alles abgegrast. Schon spotten die Regierungsfraktionen, einer wie Alexander Licht habe jetzt wohl nichts mehr zu tun. Aber vermutlich haben sie die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Der CDU-Politiker, der so emsig wie kein Zweiter in der Sache Nürburgring gewühlt hat, denkt offenbar nicht ans Aufhören. Ob ihm noch etwas einfällt?

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