Das macht er dann auch, per Scheck oder Überweisung. Aber er schickt Ihnen mehr Geld zu als vereinbart.
Das sei ein Versehen gewesen, schreibt er kurz darauf, ob Sie ihm die Differenz wieder zurückschicken könnten? Klar, denken Sie dann, kann ja jedem mal passieren. Sie gehen zur Bank, lösen den gesamten Betrag aus und überweisen dem Interessenten den Differenzbetrag. Und schwupps sind Sie einem Betrüger aufgesessen, Ihr Geld ist weg, für immer.

Moment mal, fragen Sie sich, wie soll denn das gehen? Er hat Ihnen doch mehr Geld zugeschickt als Sie ihm! Dieser Denkfehler passiert vielen Menschen, und ihm ist es zu verdanken, dass diese Betrugsmasche bereits seit Jahren im Internet kursiert - und ihr trotzdem immer noch gutgläubige Nutzer zum Opfer fallen.

Denn egal, ob der Interessent Ihnen einen Scheck zugeschickt oder das Geld überwiesen hat - der Scheck oder das Konto sind nicht gedeckt, im schlimmsten Falle ist der Scheck sogar zuvor gestohlen worden. Doch das erkennt Ihre Bank nicht sofort, sondern erst einige Tage später. Zu diesem Zeitpunkt hat das Opfer den vereinbarten Betrag aber längst an den vermeintlichen Interessenten verschickt. Das Geld wiederzubeschaffen ist praktisch unmöglich.

Diese Betrugsmasche gibt es in unzähligen Variationen. Deswegen: Seien Sie wachsam, besonders wenn der Interessent aus dem Ausland kommt und zügig mit dem Preis einverstanden ist. Sollte Ihnen eine E-Mail verdächtig vorkommen, antworten Sie nicht darauf. Und wenn Sie dem Interessenten einen Differenzbetrag erstatten sollen: Lassen Sie es. Ihr Geldbeutel wird es Ihnen danken.

Anita Lozina ist Redaktionsmitglied beim Online-Angebot volksfreund.de. In unserer Kolumne "Mein Computer" gibt sie Tipps zum Umgang mit digitalen Medien. Haben Sie Fragen zu den Themen Internet und Computer? Schreiben Sie an: computer@volksfreund.de