Alles bio oder was?

Den Durchblick verliert man schnell. Zu viel hiervon, zu viel davon. Aber zum Glück gibt es ja Labels, Prädikate oder Marken. Doch auch die schaffen Verwirrung. Wer etwa Öko-Wein kaufen will, fragt sich oft: Was bedeuten eigentlich Ecovin, Biowein oder Demeter?

Naturwein gibt es nicht, sagt Reinhard Löwenstein, Winzer aus Winningen an der Mosel und VDP-Vizepräsident in einem Interview mit der Fachzeitschrift Vinum. Ein Weinberg sei keine Landschaft und Wein kein Naturprodukt. Geschützt ist die Bezeichnung tatsächlich nicht und darf daher nicht auf dem Etikett stehen. Winzer, die mit dem Begriff Naturwein werben, greifen so wenig wie möglich in die Natur ein, verwenden in der Regel keine Pestizide und filtrieren den Wein nicht. Ecovin nennt sich der Bundesverband ökologisch arbeitender Weingüter in Deutschland und hat sich ausschließlich auf ökologischen Weinbau spezialisiert. Die Winzer arbeiten ohne Gentechnik, ohne Herbizide oder chemische Insektizide und fördern die Artenvielfalt der Pflanzen und Tierwelt im Weinberg. Demeter heißt der älteste Bio-Bauernverband in Deutschland. Wer nach dem Demeter-Prinzip arbeitet, stellt alle anderen in Sachen Bio-Weinbau in den Schatten. Die Auflagen sind sehr streng. Winzer verwenden biodynamische Produkte wie Hornkiesel, Hornmist und Kräuterpräparate. Verboten sind Pestizide oder chemischem Pflanzenschutzmittel. EU-Biowein ist ein europaweit geschützter Begriff ebenso wie der Name ökologischer Wein. Kriterien regeln, welche chemischen Mittel für die Bekämpfung von Pilzkrankheiten oder Insektenbefall verwendet werden dürfen. Genmanipulierte Rebsorten sind ebenso verboten wie bestimmte Zusätze.Bioland-Winzer wollen vor allem nachhaltig wirtschaften, im Einklang mit der Natur. Wer ein Bioland-Label auf seine Flaschen kleben will, muss etwa für ganzjährige Begrünung im Weinberg sorgen. Nur wenige Dünger sind erlaubt.

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