Alles reine Geschmacksache

Ich liebe Geschenke. An meinem Geburtstag kann ich regelrecht zum Geschenkegeier mutieren. Und wie bei echten Geiern ist dann schon mal das eine oder andere dabei, das nicht gerade den eigenen Geschmack trifft: Plastikblumen samt dekorativer Vase in Signalrot, ein Malen-nach-Zahlen-Bild, ein Buch mit Selbstbesinnungsgedichten, ein nettes Blüschen in Pastellfarben und manchmal auch eine Flasche Wein oder Sekt.

Ich liebe Geschenke. An meinem Geburtstag kann ich regelrecht zum Geschenkegeier mutieren. Und wie bei echten Geiern ist dann schon mal das eine oder andere dabei, das nicht gerade den eigenen Geschmack trifft: Plastikblumen samt dekorativer Vase in Signalrot, ein Malen-nach-Zahlen-Bild, ein Buch mit Selbstbesinnungsgedichten, ein nettes Blüschen in Pastellfarben und manchmal auch eine Flasche Wein oder Sekt.

Auch wer einfach so mal eine Party schmeißt oder an einem Abend nette Leute auf ein Glas einlädt, erhält neben Küsschen und Umarmungen oft eine Flasche Wein als Mitbringsel, wenn bekannt ist, dass der Gastgeber gerne einen solchen trinkt. Doch das geht leider in den allermeisten Fällen ins Auge. Der spanische Rioja, für 2,99 Euro im Supermarkt gekauft oder der italienische Chianti für sagenhafte 2,49 Euro - echtes Sonderangebot - schmeckt bestenfalls bescheiden. Aber auch edle Tropfen stoßen nicht immer auf ungeteilte Freude, weil sie dem Konsumenten entweder zu trocken oder zu fruchtig sind, zu viel Säure oder zu wenig haben.

So paradox es klingt, wer gerne Wein trinkt, dem macht man mit einem Weingeschenk oft keine Freude. Bestimmt! Mein Bruder lässt zahlreiche Weine, die ihm wohlmeinende Freunde regelmäßig zum Geburtstag schenken, heimlich, still und leise im Weinkeller meines Vaters verschwinden, der sich wiederum wundert, dass immer noch so viele Flaschen in seinen Regalen liegen.

Manche Zeitgenossen verschenken die Flasche beim nächsten Besuch gleich weiter. Irgendwann landet sie dann wieder bei dem, der sie ursprünglich gekauft hatte. Im Ernst: Wer gerne Weine verschenken will, sollte Geschmack und Vorlieben des Beschenkten haargenau kennen. Besser ist es, einen Gutschein von einer Vinothek oder Weinbar zu kaufen. Da kann jeder das probieren, was er auch wirklich trinken möchte.

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