Auslese: Hinter der Technik steht ein Mensch

Wer hätte vor 20 Jahren daran geglaubt, dass es einmal eine Maschine gibt, die auch in richtig steilen Lagen die Trauben erntet? Und wer hätte zu dieser Zeit daran gedacht, dass einmal ein unbemannter Spritzhubschrauber über die Weinberge fliegt?

Die Technik kann viel, doch Gott sei Dank müssen immer noch Menschen dahinter stehen und sie entwickeln und/oder steuern. Beim Weinbautag Mosel wurde das deutlich. Ohne das Engagement von Freimut Stephan, der jahrelang einen Spritzhubschrauber steuerte, wäre die Entwicklung der kleinen Variante nicht möglich - zumindest wäre sie viel schwieriger. Auch so ist nicht sicher, ob die Drohne eine Zukunft hat. Doch ohne Leute wie Freimut Stephan würde sich wahrscheinlich in dieser Richtung gar nichts tun.

Schon fast legendär ist der Einsatz von Matthias Porten vom Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum. Wer zuhört, wenn der Technikexperte über die Entwicklung der Steillagenvollernter und deren erste Einsätze spricht, sieht die Szenen vor seinem geistigen Auge ablaufen. Der Mann hat sich sogar ganz nahe an der Maschine auf den Weinbergsboden gelegt, um zu sehen und zu filmen, was unter dem Gerät geschieht. Er drückt das so aus: "Das ist genau wie bei der Stiftung Warentest. Man schaut genau hin."

Sie merken schon. Der Mann ist zwar Experte, kann sich aber so ausdrücken, dass es auch Laien verstehen. Der Vollernter müsse noch schlanker werden, weil er dann noch effizienter arbeiten könne, sagte er beim Weinbautag. Mit dieser Erkenntnis habe er selbst auch schon ein paar Kilo abgenommen. Sollte es Porten nicht mehr beim DLR gefallen oder sollte er unerwünscht sein, hier ein Tipp: Eine Bühnenkarriere mit Techniktipps des Profis für Laien könnte eine Alternative sein.

Diese und andere Kolumnen finden Sie im Internet unter  www.volksfreund.de/kolumne

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