Auslese: Kultur und Natur

Die Kulturlandschaft Mosel mit ihren steilen, teils felsigen Weinbergshängen, dem Fluss mit seinen engen Schleifen, den Burgen und anderen historischen Sehenswürdigkeiten und den zahlreichen vom Wein geprägten jahrhundertealten Dörfern und Städtchen ist einzigartig.

Diese Kulturlandschaft zu erhalten, ist das Bestreben aller. Aber es gibt noch eine weitere einzigartige und erhaltenswerte Besonderheit, der sich viele Moselaner noch nicht so richtig bewusst sind. Es ist das ganz spezielle Ökosystem der Weinbausteillagen.
Dort leben zahlreiche seltene und geschützte Tier- und Pflanzenarten - Blumen, Kräuter, Reptilien, Insekten, Vögel. Die großflächigen Flurbereinigungen in den 1960er und 1970er Jahren sind aus ökologischen Gesichtspunkten kritisch zu beurteilen. Die Ökologie, der Schutz von Flora und Fauna, spielte damals kaum eine Rolle. Fakt ist aber: Ohne die Flurbereinigungen würden heute noch viel mehr Steillagen brachliegen, wäre die Zahl der Winzerbetriebe noch weiter zurückgegangen. Doch es wurden Fehler gemacht, aus denen die Flurbereiniger inzwischen gelernt haben.

Es geht heute vor allem darum, bei den Winzern, bei den Einheimischen ein neues Bewusstsein für diese einzigartige Pflanzen- und Tierwelt zu schaffen.
Oft sind es nur Kleinigkeiten, die kaum etwas kosten, ein wirtschaftliches Arbeiten kaum behindern, die aber eine große Wirkung haben.

Dazu gehört beispielsweise der Erhalt der Trockenmauern. Sie sind nicht nur Kulturdenkmäler. Sie bieten seltenen Insekten, Reptilien und Pflanzen einen Lebensraum. Blühende Pflanzen an Wegrändern sehen nicht nur schön, sie sind auch ökologisch wertvoll. Viele andere Beispiele ließen sich anführen. Wenn viele mitmachen, gewinnen alle.

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