Kolumne Juchu, er ist wieder da!
Die Freude ist groß: In Trier ist der Weinstand vom Corona-Exil am Viehmarkt wieder an seinen angestammten Standort am Hauptmarkt, in der guten Stube der Stadt, zurückgekehrt.
Wer in den vergangenen Tagen einen unverregneten Abend erwischte, dem bot sich endlich wieder ein gewohntes Bild: Viele Menschen stehen nicht nur am Weinstand, sondern über den gesamten Marktplatz coronakonform beisammen und genießen ihren Wein. Der Platz ist erfüllt von Stimmengemurmel und Lachen - hier wird das Leben gefeiert.
Es ist ein Stück Normalität, das wieder in das Leben der Stadt zurückgekehrt ist. Spontane, überraschende Begegnungen mit bekannten oder sogar unbekannten Menschen sind doch das eigentliche Salz in der Suppe des Menschseins. Und genau das ist am Weinstand wichtig und hat in der langen Lockdown-Zeit so sehr gefehlt.
Gerade zu unserer moselanischen Kultur gehört es doch, sich ungezwungen treffen zu können und vor allem auch fremde Menschen kennenzulernen und ihnen vorbehaltlos und offen gegenüberzutreten.
Das ist jetzt bei einem guten Glas Wein wieder möglich. Und das nicht nur in Trier, denn der Trierer Weinstand ist in der Region seit einigen Tagen nicht mehr alleine: Auch in Bernkastel-Kues lockt seit Anfang August ein neuer Weinstand in einem Pavillon am Gestade in Bernkastel in der Nähe der Verbandsgemeindeverwaltung.
Der Weinstand ist ein Gemeinschaftsprojekt von elf städtischen Weingütern, die dort im wöchentlichen Wechsel bis Oktober jeweils Montag bis Sonntag von 11 bis 19 Uhr ihre Weine anbieten.
So wird die Idee des Weinstands weitergetragen. Den Bernkastel-Kuesern kann man nur wünschen, dass ihr Weinstand mindestens genauso gut angenommen wird wie der Trierer. Aber wer die Bernkastel-Kueser kennt, kann sich sicher sein, dass auch hier gerne bei einem Glas Wein gefeiert wird.
hp.linz@volksfreund.de