Als ich vor einigen Tagen bei einem Abstecher ins Weinbaugebiet Württemberg das Ingelfinger Fass sah, kam das Thema bei mir wieder richtig hoch, und in meinem Kopf fing es an zu arbeiten. Das Ingelfinger Fass steht in einem Weinberg und gilt – nach dem Weinfass in Bad Dürkheim – als Europas zweitgrößtes Holzfass. Ein ortsansässiger Unternehmer hat es 2002 bauen lassen.

Im Inneren der 9,40 Meter hohen, 18 Meter breiten und 13,20 Meter tiefen Konstruktion lagert allerdings kein Rebensaft. Sie dient als Museum. Auf zwei Ebenen werden historische Weinbaugeräte präsentiert. Zu sehen sind sie von außen durch hohe Fenster. Draußen stehen weitere Geräte. An dem Museum führt ein Weinlehrpfad vorbei.

Und hier mein Wunsch an die Winzer aus allen Anbaugebieten Deutschlands. Sperrt Jan Böhmermann mehrere Tage lang bei Wasser und Brot dort ein! Bietet in dieser Zeit Wanderungen dorthin an! Mit einem Glas Wein in der Hand können die Wanderer Böhmermann beobachten, gerade so wie die Tiere im Zoo.

Aber es könnte noch besser kommen: Unweit von Ingelfingen liegt Jagsthausen. Und dieser Ort war die Heimat von Götz von Berlichingen (geb. 1480). Sie wissen schon: Das ist der Ritter, der – im Gegensatz zu Jan Böhmermann – mit ganz wenigen Worten berühmt wurde: „Er kann mich im Arsche lecken.“ Dichterfürst Johann Wolfgang von Goethe hat ihm in dem Schauspiel „Götz von Berlichingen“ das Zitat zugeschrieben. Das Stück wird regelmäßig bei den Burgfestspielen in Jagsthausen gespielt.

Also ihr Winzersleut: Legt zusammen und verpflichtet das Ensemble. Es spielt dann vor dem Ingelfinger Fass einige Ausschnitte aus dem Schauspiel. Zum Schluss drehen sich Schauspieler und Zuschauer mit ihren Hinterteilen zu dem Fass und rufen laut und inbrünstig „Leck uns am Arsch.“  Wollen doch mal sehen, ob Jan Böhmermann nicht hinterher ein Freund der Winzer und des deutschen Weines ist.