Der Prinz, der Sommelier und die Franzosen

Die Welt des Weines ist kurios. Und die Vorlieben mancher Zeitgenossen treiben skurrile Blüten. Eine kleine Auswahl der Nachrichten, die zurzeit im Internet kursieren.

Fall Nummer eins: Über Geschmack lässt sich streiten

Mit nackten Tatsachen verkauft ein englischer Weinhändler französischen Rosé der Rebsorte Tannat. Er klebte ein Bild von Prinz Harry auf die Flasche, wie der nackt auf einem Billard-Tisch sitzt, nennt das Kunstwerk Royal Blush (also königliche Schamesröte) und vertickt seitdem Wein wie warme Semmeln. Um mehr als 200 Prozent seien die Verkaufszahlen gestiegen. Gemalt hat das Bild ein Amerikaner: Dan Lacey präsentierte auch schon US-Präsident Barack Obama als Nackedei. Ob dessen Konterfei auf amerikanischen Weinflaschen prangt, ist nicht bekannt. Schade!

Fall Nummer zwei: Das Leben ist zu kurz, um schlechten Wein zu trinken

In Tokio, dort, wo die Appartements klein und die Liebe zum Wein groß ist, entsteht das Shibuya Shinsen Wein Appartement. Designed für solvente Weinliebhaber, zu mieten inklusive eines eigenen Sommeliers, einer Weinbar und eines Bistros. Wer also noch auf der Suche nach einer guten Geldanlage ist, wird hier vielleicht fündig: Das Gebäude ragt zehn Stockwerke in den Himmel, beinhaltet 18 Wohneinheiten, die jeweils etwa 40 Quadratmeter groß sind, und wird im September nächsten Jahres fertig sein. Übrigens hat der Weinkeller Platz für 10.000 Flaschen.

Fall Nummer drei: Die fabelhafte Welt der Chapoutiers

Kenner kennen Chapoutier, ein französisches Top-Weingut aus dem schönen Tal der Rhône. Was Michel Chapoutier aber in diesem Fall auszeichnet, sind nicht die außergewöhnlichen Tropfen oder die lange Familiengeschichte, sondern seine Wein8etiketten. Seit 1996 ziert die Braille-Schrift alle Flaschen, also die klassische Blindenschrift. Chapeau! (Hut ab!)

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