Der Riesling unter den Rotweinen

Neun Prozent der Rebfläche an Mosel, Saar und Ruwer sind mit roten Rebsorten bepflanzt. Am beliebtesten bei den Winzern ist der Spätburgunder, dicht gefolgt vom Dornfelder. In den vergangenen Jahren ist die Rotweinfläche an der Mosel nicht weiter angestiegen. Das ist gut so.

Denn die Mosel steht für Weißwein, vor allem für den unvergleichlichen Steillagen-Riesling. Solche Weine kann den Moselwinzer niemand auf der Welt nachmachen. Aber zurück zum Rotwein. Ich meine: Der Spätburgunder, auch Pinot Noir genannt, ist die Rotweinsorte, die am besten zur Mosel passt. Man könnte auch sagen, der Spätburgunder ist der Riesling unter den Rotweinen. Es sind Weine für gehobene Ansprüche, sie sind samtig, haben ein fruchtiges Aroma, sind nicht so farbintensiv und gerbstoffbetont wie beispielsweise die Dornfelderweine. Nicht schwer und feurig, sondern leicht und elegant. Zuletzt machten deutsche Spätburgunderweine international positive Schlagzeilen. Bei einer verdeckten Probe von 40 Weinen aus zehn Nationen in London kamen sieben der zehn besten Pinot Noirs aus Deutschland. Mosel-Spätburgunder waren zwar nicht dabei, aber es ist nur eine Frage der Zeit, bis der ein oder andere Moselwinzer mit einem Spätburgunder einen internationalen Preis einheimst.

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