Der schwere Kampf gegen Pilze

Es ist ein Traum aller Pflanzenanbauer: Sorten, die gegen Pilze resistent sind. Der Landwirt, Winzer, Gemüse- und Obstbauer müsste nicht mehr mit Chemikalien spritzen, man würde sehr viel Geld und Arbeit sparen, und aus ökologischer Sicht wäre dies nur wünschenswert.

Es gibt solche Rebsorten - allerdings sind sie nur bedingt immun gegen die gefährlichen Pilze. Der Regent zum Beispiel, der Johanniter oder die Sorte Solaris. Geschmacklich sind sie mit anderen Neuzüchtungen konkurrenzfähig, so richtig durchgesetzt haben sie sich zumindest an der Mosel noch nicht.

Gerade in diesem Jahr, wo die Winzer mit dem Spritzen von Fungiziden, das gilt vor allem für die Ökowinzer, nicht mehr nachkommen, wäre es ein Segen gewesen, könnten die Reben dem Angriff der mikroskopisch kleinen Pilze widerstehen.

Aber: Der Regent würde in diesem außergewöhnlich nassen Jahr ohne Spritzungen ebenso von den Pilzen vernichtet wie die bekannten Sorten Riesling, Burgunder, Elbling oder Rivaner.

Doch die Forschung geht weiter: Wissenschaftler weltweit bemühen sich, durch Kreuzungen Sorten zu züchten, die nicht nur gegen einen bestimmten, sondern gegen möglichst viele Pilzarten unempfindlich sind.

In diesem Jahr ist es vor allem der Peronosporapilz, der den Winzern größte Probleme bereitet und sie dazu zwingt, öfter als in anderen Jahren die Weinberge zu spritzen. Aber auch die Schwarzfäule, ebenfalls von einem Pilz verursacht, ist in manchen Weinbergen bereits gesichtet worden.

Ob es in 20, 30 Jahren Sorten gibt, die nicht mehr gegen Krankheiten gespritzt werden müssen? Gut möglich. Eher unwahrscheinlich ist es aber, eine Sorte zu kreieren, die geschmacklich den Riesling ersetzen könnte.

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