Die zwei Seiten des Klimawandels

Es wird wärmer – nicht nur aktuell, denn am kommenden Montag soll das Thermometer bis auf 30 Grad steigen –, sondern auch allgemein. Das Thema Klimawandel ist in aller Munde, die negativen Auswirkungen sind in vielen Regionen der Welt zu spüren. Auch der Weinbau an Mosel, Saar und Ruwer ist betroffen – im Guten wie im Schlechten.

Das Gute: Seit 25 Jahren hat es an der Mosel keinen richtig miserablen Jahrgang mehr gegeben. Nie zuvor wurden so viele Spitzenweine geerntet wie in den vergangenen zwei Jahrzehnten. Spät- und Auslesen, einst Raritäten, sind zur Regel geworden.

Aber es gibt auch negative Auswirkungen. Mehr Wein: Wegen der Klimaerwärmung gedeihen Trauben inzwischen auch in England und Skandinavien ganz gut. Das bedeutet noch mehr Wein und noch mehr Konkurrenz für die traditionellen Anbaugebiete.

Trockenheit: Wenn auch 2013 bislang nicht beispielhaft ist: Die Tendenz geht zu heißen und trockenen Sommern. Das heißt, die Winzer werden nicht umhinkommen, in manchen Jahren die Weinberge zu bewässern. Das ist sehr aufwendig und teuer - vor allem in den steilen Hängen.

Schädlinge: Viele Schädlinge lieben die Wärme. Es wird schwerer, sie in Schach zu halten. Außerdem breiten sich neue Schädlinge aus, mit denen die Winzer noch kaum Erfahrung haben.
Spätfrostgefahr: Die Reben treiben früher aus. Die Gefahr, dass die jungen Triebe von Spätfrösten im April oder Mai vernichtet werden, steigt.

Unwetter: Wird es wärmer, häufen sich auch die Unwetter. Mit katastrophalen Hagelschäden wie 2011 an der Mittelmosel, 2010 in Rheinhessen und der Pfalz oder 2008 an der Untermosel müssen die Winzer in jedem Sommer rechnen.
w.simon@volksfreund.de

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