Ein freudiger Blick zurück

Was für ein Weinjahr 2011. Die Natur hat im abgelaufenen Jahr viele Seiten gezeigt – gute wie schlechte. Extreme Trockenheit im April, Spätfrost im Mai, Hagel im August und dann ein herrlicher Spätsommer und Bilderbuchherbst, der den Winzern dann doch noch einen in Menge und Güte hervorragenden Traumjahrgang bescherte.

Nach der Miniernte 2010 sind die Fässer wieder gefüllt. Außergewöhnlich hochwertige Weine reifen zurzeit in den Kellern. Vor allem der Moselriesling hat mal wieder seine ganzen Stärken ausgespielt. Keine andere Weißwein-Rebsorte bringt solch feine und elegante Weine hervor.

Die Mosel ist weltweit das Riesling-Anbaugebiet schlechthin. Mitte der 80er Jahre, als noch viele Erzeuger auf Massenträger oder zuckersüße und parfümartige Neuzüchtungen setzten und die Mosel einen schlechten Ruf hatte, sagte mir ein weitblickender Winzer: "Nur mit dem Steillagen-Riesling kann die Mosel überleben."

Die Mosel hat überlebt, ihr Image ist besser denn je. Die Gründe sind vielfältig. Das wärmere Klima nützt dem spät reifenden Riesling, eine neue, selbstkritische Winzergeneration setzt konsequent auf Qualität, Tradition und moderne Kellertechnik gehen Hand in Hand, und Initiativen wie zum Beispiel "Der beste Schoppen" bieten Winzern und Gastronomen Anreize, sich ständig zu verbessern.

Der Tourismus an der Mosel boomt, Weinfreunde aus aller Welt begeistern sich für die Landschaft und erzählen zu Hause von wunderbaren Erlebnissen und Weinproben.

Ein freudiger Blick zSicherlich: Man kann auch das eine oder andere kritisieren, über dieses und jenes meckern. Ende des Jahres sollte aber Freude und Zuversicht überwiegen. Der 2011er ist für Winzer und Weinfreunde ein wunderbares Geschenk.

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