Klaus Herres trifft Dom Pérignon

Was verbindet Winzer Klaus Herres aus Leiwen und den Benediktinermönch Dom Pérignon aus Hautvillers in der Champagne? Pérignon hat die Méthode champenoise, ein Verfahren der Flaschengärung zur Herstellung von Schaumwein, maßgeblich entwickelt. Klaus Herres versuchte ihm Anfang der 80er Jahre nachzueifern.

Beide experimentierten, beide wurden erfolgreich, beide auf ihre Art. Nach Dom Pérignon ist eine Champagnermarke benannt, Klaus Herres mauserte sich zu einem der angesehensten Sekterzeuger Deutschlands mit engen Verbindungen in die Champagne. Genauer gesagt nach Le Mesnil-sur-Oger, der Partnergemeinde von Leiwen, 21 Kilometer von Hautvillers entfernt.

Weltweit gilt Champagner als Inbegriff von Luxus und Dekadenz. Die Weinberge der berühmten Häuser wie Krug, Moet & Chandon, Heidsieck, Mercier, Pommery, Taittinger, aber auch der Genossenschaften und Winzer, erstrecken sich auf knapp 34.000 Hektar. Nur was auf genau diesem Kreideboden wächst, darf sich Champagner nennen. Dabei bauen die Winzer im Wesentlichen drei Rebsorten an: Chardonnay, Pinot Noir und Pinot Meunier.

Es ist einfaches, aber geniales Marketing. Wer in der Champagne lebt, geht lässig mit dem französischen Nationalheiligtum um. Woanders wird Champagner zelebriert, dort wird er getrunken. Einfach so, zum Abendessen, wenn Freunde kommen oder weil die Sonne scheint. So machen es die Menschen in Le Mesnil-sur-Oger, ein Ort, der zu den als Grand Cru (Große Lagen) klassifizierten Gemeinden gehört.

Unter Fachleuten gilt die Lage Clos du Mesnil, die sich mitten in der Gemeinde befindet, sogar als die beste. Sie gehört dem Champagnerhaus Krug aus Reims. Bei gegenseitigen Besuchen tauschen sich die Franzosen aus Le Mesnil mit den Leiwenern aus und umgekehrt. Die einen schätzen den Moselsekt, die anderen den Champagner. Prost. Oder Santé.

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