Kochen mit Wein ist ganz fein

Manchmal habe ich den Text im Kopf, manchmal weiß ich freitagmorgens noch nicht, worüber ich schreiben soll. So erging es mir gestern. Zuhause habe ich noch kurz durchs Fernsehprogramm gezappt. Nicht um eine Anregung zu finden, sondern um zu wissen, was seit dem Vorabend auf der Welt passiert ist.

Dabei geriet ich auf die Eingangsmusik der Sendung "Was die Großmutter noch wusste…."Von 1982 bis 2006, standen Kathrin Ruegg und Werner O. Feißt gemeinsam am Herd. Mehr als 350 Folgen wurden produziert. Es war so etwas wie der Vorläufer der Kochshows, die mittlerweile inflationär über die Bildschirme flimmern.

Ruegg und Feißt kochten noch ohne Publikum, das heute schon klatscht, wenn die Salzzufuhr an das Gericht ohne Probleme funktioniert.

Gestern wurde eine Sendung aus dem vergangenen Jahrhundert wiederholt - mit Rezepten aus dem Trierischen Kochbuch (Erscheinungsdatum 1902) zu: süße Graupensuppe, Zwiebelfleisch, eine Sieben-Tasse-Sauce. In alle Gerichte kam ein Schuss Wein. Zum Schluss gab es eine Maibowle, die nicht mit Wein, sondern mit Viez angesetzt wurde. Es ist der Sinn der Sendung, die Erinnerung an traditionelle Gerichte hochzuhalten. Daran kann ich mich nun auch beteiligen. Ich habe eine Riesling-Cremesuppe gekocht und Freunden vorgesetzt. Ich will mich nicht loben, aber sie waren begeistert.

Das Rezept stammt aus einem Lokal an der Untermosel. Dort wird es, so die Zeitschrift Essen.&.Trinken, von einer 80-jährigen Frau zubereitet. Drin sind Kartoffeln, Möhren, Lauch, Zwiebeln, Brühe, Sauerrahm, Schmelzkäse und Wein. Also zum großen Teil Zutaten, die die Menschen früher selbst herstellten oder ernteten. Gut, dass solche Rezepte weitergegeben werden!

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