Preis und Image müssen stimmen

Wer kennt sie nicht, die großen Marken unserer Konsumwelt: Coca Cola, Maggi, Tempo, Uhu und so weiter.

 Winfried Simon

Winfried Simon

Foto: Klaus Kimmling

Marken haben zumeist ein positives Image, werden in riesigen Mengen verkauft und sind überall erhältlich. Die Bier-Industrie arbeitet ausschließlich mit Marken. Manche haben ein Billig-Image (Oettinger), andere versuchen mit Premium-Produkten die Kunden zu gewinnen. In der Weinbranche spielen Marken nicht die große Rolle. Deutsche Weine noch weniger als zum Beispiel französische. Die erste bedeutende deutsche Weinmarke, das „Himmlische Moseltröpfchen“, hatte ihre beste Zeit in den 1950er und 1960er Jahren. Ähnlich wie Bier war es immer gleichbleibend im Geschmack, unkompliziert und preiswert. Der Erfolg führte schließlich dazu, dass noch billigere Auslandsweine ins Moseltröpfchen gefüllt wurden. Irgendwann hieß es nur noch „Himmlisches Tröpfchen“. Das Produkt wurde als billig und süß wahrgenommen. Wenn jetzt das Unternehmen Langguth Erben in Traben-Trarbach die Marke „Himmlisches Moseltröpfchen“ wieder zu einem Preis von 4,99 Euro in den Supermärkten anbietet, ist das für die Moselwinzer, die ihren Most und Wein als Fassware an die Großkellereien verkaufen, keine schlechte Nachricht. Denn das „neue“ Moseltröpfchen werde ausschließlich Mosel-Qualitätswein beinhalten, verspricht das Unternehmen. Ob die wiederbelebte Marke, die nun ein besseres Image anstrebt, Erfolg hat, bleibt abzuwarten. Hoffen wir es. Es könnte eine Win-win-Situation für das Unternehmen und die Winzer werden.w.simon@volksfreund.de

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