Rheinfreuden trotz Bahnlärm

Ich habe an dieser Stelle mehrfach über Weinlokale berichtet, dabei aber keine Namen genannt. Das käme nur infrage, wenn ich mich von der Ober- bis zur Untermosel auskennen würde. Meine Erfahrungen erstrecken sich aber nur auf die Mittelmosel.

Ich nehme mir jedoch die Freiheit, einen Betrieb zu erwähnen, der am Mittelrhein liegt - weit außerhalb unseres Verbreitungsgebietes. Da gerate ich nicht in den Verdacht der Schleichwerbung. Doch zuerst zum Hintergrund meiner Ein-Tages-Tour an den Fluss, der in diesem Bereich zum Unesco-Welterbe gehört. Ich mag neben Wein auch Wasser und wollte auch mal den Rhein bei Bacharach näher betrachten. Der Ort hat viele Gässchen, romantische Winkel, Fachwerkbauten, eine Burg und eine gut erhaltene Stadtmauer zu bieten.

Was mich erstaunte: Die Zahl der Besucher hielt sich in Grenzen. Meine Vermutung: Am Mittelrhein verteilen sie sich auf mehr große Orte als hierzulande. Läge Bacharach an der Mosel, könnte es sich wie Bernkastel-Kues, Cochem und Beilstein vor Touristen nicht retten. Doch zurück zum Thema: In einem Fernsehbericht wurde das Rhein-Hotel erwähnt. Vielleicht hätte ich sonst den Fachwerkbau nicht betreten. Denn er liegt, wie viele Häuser, unmittelbar an der Bahnstrecke Koblenz-Mainz.

Alle paar Minuten donnert ein Zug vorbei. Der Bahnlärm ist das beherrschende Thema. Mir hat er nicht viel ausgemacht. Das hervorragende Essen und die Freundlichkeit des Personals stellten ihn in den Schatten. Die Weinkarte verspricht Genuss auf hohem Niveau. Trotzdem drängt sich eine Frage auf. Wer verbringt bei diesem Lärm seinen Urlaub in einem der Zimmer? Viele, erzählte die Servicemitarbeiterin. Das Hotel sei oft ausgebucht. Die Zimmer seien mit Schallschutz und Klimaanlage ausgestattet. Fazit: Es kommt auf die Qualität der Produkte und die Freundlichkeit der Mitarbeiter an. Dann rückt ein vermeintlicher Nachteil in den Hintergrund.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort