Von Natur, Kultur und Helden

Es tut sich was im Moseltal: Der Weinbau wird schon längst nicht mehr als reine Versorgung mit einem Genussmittel begriffen. Er wird immer öfter aus wesentlich vielfältigeren Perspektiven gesehen. So gewinnt der Zusammenhang zwischen Kultur und Weinanbau zunehmend an Bedeutung. Die Einwohner des kurvenreichen Flusstals – von Trier bis Koblenz – streben sogar den Titel „Unesco-Weltkulturerbe“ an und haben dazu einen Verein gegründet.

Schließlich ist da, wo Wein angebaut wird, häufig auch eine geschichtsreiche Landschaft - ob in der Toskana oder an der Mosel, die nicht nur Genuss, sondern auch Kultur zu bieten hat.

Aber auch die Natur, die Fauna und Flora, ist in Weinanbaugebieten immer besonders abwechslungsreich. Ihrem Erhalt hat sich das Projekt "Lebendige Weinberge" gewidmet, das die traditionsreichen Weinberge stärker in Wert setzen will, so zum Beispiel durch die Anpflanzung von Rosenstöcken an den Wegespitzen oder durch Tafeln, die dem Besucher die Besonderheit der Landschaft erklären.

Nun hat das Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum einen weiteren Baustein geschaffen, um unsere Flusslandschaft nach vorne zu bringen: Dabei geht es um die "Historischen Weinbaulandschaften" an der Mosel. Mit einem Katalog, der besonders herausragende Steillagengebiete zusammenfasst, sollen so Fördergelder beschafft werden. Denn zu Recht gelten jene Winzer, die die oft nur zu Fuß erreichbaren Lagen bewirtschaften, als "Helden der Steillage". Denn wer dort Wein anbaut, der sucht nicht das schnelle Geld, sondern setzt auf Nachhaltigkeit und Qualität. Es sind viele Bausteine, die in ihrer Summe dazu dienen sollen, die Kultur- und Weinlandschaft an der Mosel langfristig zu erhalten. Die Programme beweisen, dass die Politik in dieser Hinsicht ihre Aufgaben gemacht hat. Davon profitieren nicht nur die Touristen und Weintrinker, sondern alle, die in der Region leben.

hp.linz@volksfreund.de

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