Wein Wein braucht kein Haltbarkeitsdatum

Weinkonsumenten stellen oft die Frage: Wie lange kann ich den Wein lagern? Kann der Wein verderben? Kann man sich mit einem „verdorbenen Wein“ möglicherweise vergiften?

Wein braucht kein Haltbarkeitsdatum
Foto: dpa/Ingo Wagner

Die letzte Frage lässt sich am einfachsten beantworten: Weder von einem noch so alten, noch so schlecht schmeckendem Wein kann man eine Lebensmittelvergiftung bekommen. Man kann sich höchstens am Alkohol vergiften, wenn man die entsprechende Menge auf einmal zu sich nimmt.

Für eine Lebensmittelvergiftung braucht es Bakterien. Wein, insbesondere Weißwein, wirkt antimikrobiell und macht Bakterien wie Salmonellen oder Kolibakterien undschädlich. Im Mittelalter tranken die Menschen in großen Mengen Wein und Bier, nicht um sich zu berauschen, sondern vor allem, weil das Wasser verschmutzt war und krank machte.

Aber wie lange hält sich überhaupt Wein? Eine schwierige Frage, denn Wein ist ein „lebendes Produkt“ und verändert sich im Laufe der Zeit. Wein reift, und im Laufe der Jahre wird er firn. Das heißt, er bekommt einen Alterston. Viele Weinkenner schätzen diesen Geruch und Geschmack, andere lehnen solche Weine ab und erkennen nur junge und frische und spritzige Weine an. Ein Mindesthaltbarkeitsdatum beim Wein wäre also völlig unsinnig.

Grundsätzlich gilt: Sehr edle süße Weine bleiben länger jung, vor allem wenn sie wie bei Auslesen, Beeren- und Trockenbeerenauslesen oder Eisweinen noch über einen hohen Säuregehalt verfügen. Das Säurerückgrat ist ein gewisser Maßstab für die Haltbarkeit des Weines. Womit wir wieder beim Moselwein und beim Riesling sind. Er ist die Weißweinsorte, die sich wegen ihres natürlichen Säuregehaltes am längsten lagern lässt.

mosel@volksfreund.de

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