Weinkultur macht selbstbewusst

Als Jörg Lautwein, Geschäftsführer der Ferienregion Bernkastel-Kues, zu Wochenanfang in einem größeren Kreis von Kommunalpolitikern, die vorläufigen Gäste- und Übernachtungszahlen für das Jahr 2015 verkündete, hatte ich lauten Jubel erwartet. Schließlich legte er die beste Bilanz aller Zeiten vor. Doch die Euphorie blieb aus. Vielleicht sind die Moselaner ja mittlerweile so selbstbewusst, dass sie gar nichts anderes mehr erwarten.

Die glänzenden Zahlen gelten aber nicht nur für die Orte zwischen Neumagen-Dhron und Lösnich. Sabine Winkhaus-Robert, Geschäftsführerin der Mosellandtouristik, rechnet für die gesamte rheinland-pfälzische Mosel, also von Saarburg bis kurz vor Koblenz, bei den Übernachtungen für 2015 mit einer Steigerung von 2,1 Prozent. Das wären dann etwa sieben Millionen. Die Zahlen für den Dezember fehlen noch, sollen aber, zumindest an der Mittelmosel, auch überragend sein.

Woran liegt es, dass es immer neue Steigerungen gibt? Dafür gebe es viele Gründe, sagt Winkhaus-Robert. Zum Beispiel aktuell den neuen Moselsteig, der neue Besucherscharen anlocke. Vergangenes Jahr habe auch das Wetter optimal mitgespielt.

Aber die Expertin sagt auch etwas Grundsätzliches, dem ich mich gerne anschließe, weil ich der gleichen Meinung aber kein Fachmann bin. Das Gerüst ist demnach die Weinkulturlandschaft. Es gibt besonders gute Voraussetzungen, alleine was die Länge der Mosel auf rheinland-pfälzischem Gebiet angeht, für die Verbindung von Radurlaub, Wanderurlaub und Weingenuss. Und in diesem Bereich ist tatsächlich kein Ende abzusehen. Der 2015er Wein soll ja wieder ein großer Jahrgang sein. Damit stimmen schon einmal die Voraussetzungen für ein gutes Jahr 2016 in dieser ganz besonderen ja einmaligen Landschaft.

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