Auslese Wer zu früh aus der Deckung kommt ...

Ist denn schon Frühling? Temperaturen bis zu 20 Grad und herrlicher Sonnenschein lockten in den vergangenen Tagen die Menschen nach draußen, auf die Terrassen und die Straßencafés. Auch im Weinberg macht es Spaß, bei solchen Bedingungen die Reben zu schneiden oder zu binden.

Dennoch schwingt bei den Winzern eine Sorge mit. Ein überdurchschnittlich warmer Spätwinter hat einen frühen Austrieb der Reben zur Folge, und damit steigt die Gefahr, dass Spätfröste die jungen Blättchen und Triebe vernichten.

Vor zwei Jahren gab es in fast allen deutschen Weinanbaugebieten zum Teil katastrophale Spätfrostschäden. Es erwischte selbst Lagen, die bis dato noch nicht durch Spätfröste in Mitleidenschaft gezogen wurden. Die Reben zeigten bereits ein zartes Grün, als ab dem 17. April bis in den Mai hinein Deutschland im Zuge eines massiven Kaltlufteinbruchs aus dem Norden mit Polarluft überflutet wurde. Teilweise wurden in Obst- und Weinlagen Temperaturen von bis zu Minus sieben Grad gemessen.

Ein Gutes hatte die Wetterlage der vergangenen Tage allerdings: Nachts sanken die Temperaturen bis in den Frostbereich, was den Obstbäumen und Reben signalisierte: Es ist ja eigentlich noch Winter.

Das warme und sonnige Wetter ist seit gestern vorerst vorbei. Das ist schade für die Sonnenanbeter und die Besucher und Aktiven der Fastnachtsumzüge, für die Vegetation hingegen ist es aber besser.

w.simon@volksfreund.de

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