Wein Eigene Stärken erkennen

Ich habe in meinem Leben schon viel Wein probiert. Wein aus vielen guten Lagen und von vielen guten Winzern. Gelegentlich frage ich mich, warum der eine Winzer erfolgreicher ist als sein Nachbar, obwohl sich die mit viel Mühe und Sorgfalt erzeugten Produkte beider doch kaum unterscheiden.

Guten Wein erzeugen können viele, ihn aber auch gut zu verkaufen gelingt nicht allen. Es ist auch nicht ganz so einfach, in einem Markt zu bestehen, der alle Kundenwünsche erfüllt. Man braucht sich nur in den Weinabteilungen eines Verbrauchermarktes umzuschauen. Das Angebot ist überwältigend. Wer in diesem Markt bestehen will, muss schon etwas Besonderes bieten. Und: Er sollte sich möglichst nicht verzetteln. Das heißt, er sollte sich auf das Wesentliche konzentrieren.

 Kunden haben oft viele Wünsche. „Haben Sie auch Winzersekt, Secco, roten und weißen Traubensaft, Weinbrand, diese und jene Rebsorte und vielleicht noch eine Rarität meines Geburtsjahrgangs?“ Nicht schlecht, wenn man all diese Wünsche befriedigen kann. Ganz unproblematisch ist es aber nicht, wenn man meint, alles machen zu müssen. Wichtig für jedes Weingut ist eine unverwechselbare Identität. Und jeder Winzer sollte sich darüber im Klaren sein, was er besonders gut kann. Marketing-Fachleute sprechen von „Kern-kompetenz“. Die Definition für Kernkompetenz lautet: „Eine Fähigkeit, die ein Unternehmen im Vergleich zur Konkurrenzbesser ausführen kann und dadurch einen Wettbewerbsvorteil erlangt.“

mosel@volksfreund.de

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