Zwei große Lagen im Vergleich

In der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift „weinwelt“ werden die Weine von zwei berühmten Lagen, Wehlener Sonnenuhr und Ürziger Würzgarten, verglichen. 104 Rieslinge haben Fachleute probiert – etwa zu gleichen Anteilen aus beiden Lagen und in den Geschmacksstufen trocken, feinherb, lieblich, süß und edelsüß.

Um das Ergebnis gleich vorwegzunehmen: Der Würzgarten hatte bei den eher trockenen Weinen leichte Vorteile, bei den süßen und edelsüßen Tropfen hatte die Sonnenuhr die Nase bei den Spitzenerzeugnissen vorn. In der Sonnenuhr seien mehr renommierte Weingüter aktiv als im Würzgarten. Und außerdem seien die süßen und edelsüßen Rieslinge ohnehin die ganz große Stärke der Mosel. Ganz interessant in diesem Zusammenhang: Bei den Feinherben beziehungsweise Halbtrockenen sind nur Weine aus dem Würzgarten aufgeführt. Ich maße mir nicht an, eine fachliche Wertung vorzunehmen. Ich habe schon exzellente Weine aus beiden Lagen getrunken. Müsste ich mich für eine von ihnen entscheiden, fiel die Wahl wahrscheinlich auf den Würzgarten, weil mir dessen Art besonders gefällt. Das ist aber keine Abstufung für die Sonnenuhr. Was ich eher sagen will: Jede Lage hat ihre Eigenheiten und Fans. Sonst würden sich ja alle Weinfreunde auf einen Wein stürzen. Wichtig ist, was in dem Vorspann des Berichtes steht: „Die Mosel hat den Riesling weltberühmt gemacht. Den schwindelerregend steilen Rebhängen ringen Mosel-Winzer in schwerster Handarbeit unvergleichliche Tropfen ab.“ Man kann also über den Vergleich der beiden Weinlagen beziehungsweise die Verkostungsnotizen und Bewertungen trefflich streiten. Die Gesamtwürdigung ist über alle Zweifel erhaben und zeigt das große Potenzial von Winzern und Lagen. c.beckmann@volksfreund.de

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