Kolumne Glaube im Alltag Bereit zum Dienst am Nächsten

Mit dem Gründonnerstag treten wir ein in die drei österlichen Tage vom Leiden und Sterben, von der Grabesruhe und der Auferstehung des Herrn. Eine ganz und gar außergewöhnliche Fastenzeit geht zu Ende, wenn wir das Hochfest der Auferstehung des Herrn feiern.

Alles, was die Fastenzeit ausmacht, alte Traditionen, konnten und können in diesem Jahr nicht begangen werden. Unser Glaube wird durch die momentane Situation hart auf die Probe gestellt, aber letztendlich ist es unser Glaube, der uns jetzt Halt geben kann, weil in der Mitte des Glaubens nicht irgendwelche Wahrheiten stehen, sondern der gekreuzigte und auferstandene Herr Jesus Christus. Er bleibt die Mitte unseres Glaubens: Christus gestern, Christus heute, Christus in Ewigkeit. Jesus, der an diesem Abend seinen Jüngern die Füße wusch, als er die Feier der Eucharistie einsetzte, ist an diesem Abend vor uns auf die Knie gegangen. Seitdem haben wir Christen einen Gott auf Augenhöhe.

Auch wir sollten und müssen bereit sein zum Dienst am Nächsten. Wir müssen bereit sein, uns nicht größer zu machen, als wir sind. Uns voreinander zu beugen in Ehrfurcht und Liebe. Immer wieder begegne ich Menschen, die um sich selber kreisen, nur noch ihr eigenes Wohl im Blick haben und hochmütig auf andere herabschauen. Dieser Gründonnerstag könnte für uns alle zu einem wertvollen Unterricht werden in der Selbsterkenntnis und Gotteserkenntnis.

Wir sollten uns bücken, damit wir Gott wieder von Angesicht zu Angesicht schauen können.

Edwin Prim,
Pfarrer in Schleidweiler

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